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Permanenter Change: „Kontinuität anzustreben ist kontraproduktiv“

permanenter Change
Bild: Unsplash

Wir sprachen mit Nils Haupt, Senior Director Corporate Communications von Hapag-Lloyd, über dem Umgang der internen Kommunikation mit Veränderung in Zeiten von VUCA. Die Quintessenz: Permanenter Change erfordert eine Abkehr von alten Gewissheiten.

Was kann interne Kommunikation tun, um in Zeiten stetiger Veränderung Kontinuität und Orientierung zu schaffen?

Interne Kommunikation schafft es durch Proaktivität, Transparenz und Themenkompetenz, die wichtigsten Themen aufzugreifen und zielgruppenadäquat zu vermitteln. Dazu ermuntert und ertüchtigt sie die Führungskräfte, die relevanten Themen im persönlichen Dialog mit den Mitarbeitern zu diskutieren und somit Vertrauen für den notwendigen Veränderungsprozess zu erzeugen.

Ist das Bemühen um Kontinuität überhaupt ein sinnvoller Ansatz? Was bedeutet dies für die Transformation hin zu agilen, flexibel auf Veränderungen reagierenden Organisationsformen?

In Zeiten von VUCA (Akronym für die englischen Begriffe volatility ‚Volatilität‘, ‚Unbeständigkeit‘, uncertainty ‚Unsicherheit‘, complexity ‚Komplexität‘ und ambiguity ‚Mehrdeutigkeit‘; Anm. d. Red.) gibt es quasi keine Kontinuität mehr – sie anzustreben ist kontraproduktiv. Vielmehr ist die einzige Kontinuität, dass Veränderung und Offenheit für den permanenten Change den Unternehmensalltag bestimmt.

Was wenn die Vision der internen Kommunikation mit den Vorstellungen der Geschäftsführung kollidiert? Haben Sie Tipps für Kollegen, die um Verständnis für nötige Veränderungen der Unternehmenskultur ringen?

Vision und Strategie der internen Kommunikation bauen ja notwendigerweise auf der Vision und Strategie des Unternehmens auf. Natürlich ist die interne Kommunikation für den Kulturwandel mit verantwortlich, sie ist sogar prägend dafür. Auseinandersetzungen in Einzelfragen der Kultur sollten offen und vor allem schnell ausgetragen und gelöst werden. Mitarbeiter spüren schnell und reagieren sehr sensibel darauf, wenn es Inkonsistenzen oder divergierende Auffassungen zur Kultur gibt und die offiziell kommunizierte Kultur nicht gelebt wird.

Wollen Mitarbeiter tatsächlich auf eine vorbestimmte Reise mitgenommen werden bzw. kann dies funktionieren? Wie schafft interne Kommunikation intrinsische Motivation für Veränderungsprozesse innerhalb der Belegschaft?

Es wird immer einen Teil der Belegschaft geben, der Desinteresse oder Zweifel an den Tag legt, wenn es um Veränderungen geht. Die Aufgabe der internen Kommunikation ist es dabei, die Erfolge der Veränderungen aufzuzeigen und immer wieder die Frage zu beantworten „was bringt das für mich?“.

Nils Haupt

Nils Haupt ist als Senior Director Corporate Communications bei Hapag-Lloyd für die weltweite interne und externe Kommunikation sowie für die Kundenkommunikation zuständig. Nach zehn Jahren als Presse- und Marketingleiter der Lufthansa Cargo AG verantwortete er zuvor 2012-2014 als Director Communications The Americas für den Lufthansa Konzern die Kommunikation in Nord- und Südamerika.

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