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Toolbox-Kolumne, Teil 9: Analyse- und Entwicklungstool – die SOFT-Analyse

Analyse und Entwicklung
Bild: Unsplash

Kolumne „Toolbox” von Ulrike Führmann

Zu Anfang des neuen Jahres stelle ich Ihnen eines meiner Lieblingstools vor: die SOFT-Analyse. Als ich sie vor Jahren kennenlernte, war ich zunächst irritiert: Sie erinnerte mich stark an die SWOT-Analyse. Die Begriffe, die sich hinter dem Akronym verbergen, sind zum Teil auch gleich. Beide Methoden haben aber eine unterschiedliche Ausrichtung. Die SWOT-Analyse ist ein reines Analysetool und bewertet den gegenwärtigen Zeitpunkt. Mit der SOFT-Analyse lässt sich ebenfalls eine Einschätzung der gegenwärtigen Situation vornehmen, gleichzeitig werden Hypothesen zu möglichen Schwierigkeiten und Hürden in der nahen Zukunft gebildet und erste Umsetzungsideen in Betracht gezogen.

An der SOFT-Analyse schätze ich, dass sie sich für die Bearbeitung von einfachen, überschaubaren, aber auch von umfassenderen Themen eignet. Sie ist schnell erklärt, eingängig und kann sowohl im Team als auch in der Einzelreflexion genutzt werden.

Zeitachse und Bewertung der SOFT-Analyse

Dieses Tool arbeitet mit zwei Perspektiven: dem Zeitbezug und der Bewertung. Der Zeitbezug beleuchtet den gegenwärtigen Status Quo und die Zukunft. Die Bewertung unterscheidet positiv und negativ. So ergeben sich vier Felder:

SOFT-Analyse

Die einzelnen Felder können Sie natürlich sprachlich anpassen. Zum Beispiel können aus den Schwachstellen Flops oder aus den Befürchtungen Stolpersteine werden. Auch die Reflexionsfragen, die ich hier gestellt habe, lassen sich für Ihre Anwendungsfälle anpassen.

Das Vorgehen mit der SOFT-Analyse

Fokus wählen

Egal, ob Sie einzeln oder im Team arbeiten: Zunächst brauchen Sie einen Fokus, den Sie mit der SOFT-Analyse bearbeiten wollen. An welchem Thema wollen Sie arbeiten? Geht es um die Weiterentwicklung eines Instruments, z. B. der Newslist im Intranet? Oder möchten Sie Ihre Abstimmungsprozesse verkürzen? Oder liegt der Fokus auf der Frage, wie Sie Ihre Kommunikation wertschätzend gestalten können?

Beobachtungen und Einschätzungen systematisieren

Sobald das Thema feststeht, greifen Sie und die Teilnehmenden auf Ihre Beobachtungen, Einschätzungen, aber auch Erfahrungen zurück und befüllen die Felder. Ob Sie auf Papier mit Flipcharts, Pinnwänden, Moderationskarten oder digital arbeiten wollen, ist Ihnen und Ihren Vorlieben überlassen.

Diskussion und Ableitung von konkreten Maßnahmen

Falls Sie im Team arbeiten: Lassen Sie anschließend die Ergebnisse im Plenum diskutieren – besonders bei unterschiedlichen oder auch widersprüchlichen Sichtweisen. Versuchen Sie trotz unterschiedlicher Gewichtungen ein Gesamtbild zu erzielen, das von allen Teilnehmenden akzeptiert wird. Leiten Sie danach konkrete Maßnahmen ab, die sie in nächster Zeit umsetzen werden. Falls Sie als Einzelperson arbeiten: Lassen Sie die SOFT-Analyse etwas wirken, bevor Sie Maßnahmen ableiten.

Haben Sie Lust auf die SOFT-Analyse bekommen und sehen Sie einen Nutzen für sich und Ihre interne Kommunikation? Falls ja, wünsche ich Ihnen in 2020 viele anregende Gelegenheiten, die SOFT-Analyse zu nutzen.

Ihre Ulrike Führmann

Ulrike Führmann berät und begleitet Unternehmen und Organisationen auf ihrem Weg zu einer wirkungs- und sinnvollen internen Kommunikation, zur Veränderungs- und Teamkommunikation sowie zur Organisationskultur. Sie ist zertifizierte PR- und Change-Managerin, systemische Organisationsentwicklerin (SG) und systemische Supervisorin und Coach (DGSv/SG). Für den INKOMETA-Award für erfolgreiche interne Kommunikation sitzt sie in der Finaljury. Zusammen mit Klaus Schmidbauer hat sie die Praxisbücher „Interne Kommunikation mit Weitblick“ und „Wie kommt System in die interne Kommunikation?“ veröffentlicht. Regelmäßig schreibt sie auf ihrem IK-Blog zu Trends und Themen der internen Kommunikation.

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