Pulse Check Juli 2025 – Storytelling in der Internen Kommunikation

Storytelling – ein Begriff, der aktuell in aller Munde ist. Auch wenn es einem wie ein neuer Trend erscheinen mag, ist es in der internen Kommunikation längst ein etabliertes Prinzip1.

Studien zeigen: Storytelling fördert das Verständnis komplexer Zusammenhänge, kann handlungsleitende Impulse geben und ist unter anderem in Change-Prozessen ein wirksames Tool23. Gleichzeitig gilt: Wer Geschichten erzählt, übernimmt Verantwortung. Es braucht Fakten als Fundament, nicht Fiktion4. Und: Geschichten wirken, aber nicht immer wie geplant. Sie eröffnen Deutungsräume, in denen Mitarbeitende Erzählungen unterschiedlich auffassen.

Doch wie sieht es in der Praxis aus? Wie wird Storytelling in der internen Kommunikation genutzt? Dieser Frage sind wir in unserem letzten Pulse Check auf den Grund gegangen.

Wo setzen Kommunikator*innen Storytelling ein?

Fazit: Storytelling ist in vielen Organisationen bereits fester Bestandteil interner Kommunikationsformate. Vor allem dort, wo es um persönliche Erlebnisse, Wandel oder Kultur geht

Was soll der Einsatz von Storytelling bewirken?

Fazit: Der Anspruch ist damit klar umrissen: Storytelling soll nicht nur informieren, sondern verbinden, einordnen und aktivieren.

Tobias Grewe brachte es auf unserer ENGAGE!-Konferenz treffend auf den Punkt: „Storytelling beginnt dort, wo interne Kommunikation aufhört, nur zu informieren – und anfängt zu verbinden.“ Ein Zitat, das deutlich macht, wie hoch die Erwartungen an moderne Kommunikation sind: Es geht um mehr als Wissensvermittlung. Es geht um Resonanzräume, die Orientierung geben und Partizipation fördern. Besonders in dynamischen, komplexen Unternehmensphasen.

Woran hakt es in der Umsetzung?

Fazit: Trotz der Potenziale läuft die Umsetzung nicht reibungslos. Die mit Abstand größte Hürde liegt bei den Ressourcen für die Inhaltsproduktion.

Tipps für erfolgreiches Storytelling in der IK:

  1. Zuhören, bevor erzählt wird
    Gutes Storytelling beginnt mit echtem Interesse: Welche Fragen, Sorgen oder Erfahrungen bewegen Ihre Mitarbeitenden? Erst wer hinhört, kann wirklich relevante Geschichten erzählen.
  1. Klarer Fokus statt Heldenepos
    Geschichten brauchen keine Überinszenierung. Konzentrieren Sie sich auf eine zentrale Botschaft und formulieren Sie sie so konkret wie möglich.
  1. Nicht alles muss glänzen
    Konflikte, Umwege und offene Fragen machen Geschichten menschlich und greifbar. Der Mut zur Unperfektheit stärkt Vertrauen.
  1. Strukturen schaffen
    Storytelling ist kein Selbstläufer. Planen Sie Formate, Verantwortlichkeiten und Ressourcen bewusst ein und prüfen Sie regelmäßig, was gut funktioniert.

Fazit

Storytelling in der internen Kommunikation ist ein wirksames Werkzeug, wenn es strategisch eingesetzt wird. Es schafft Nähe, Orientierung und Beteiligung. Das zeigt auch unser Pulse Check: Storytelling ist in der internen Kommunikation vieler Unternehmen bereits angekommen. Vor allem dort, wo es um Kultur, Wandel oder persönliche Erfahrungen geht. Die Erwartungen sind hoch: Storytelling soll emotionale Bindung schaffen, komplexe Inhalte verständlich machen und Beteiligung fördern. Gleichzeitig zeigt sich ein klarer Engpass bei der Umsetzung: Es fehlt weniger an Überzeugung als an Zeit, Ressourcen und Strukturen. Um Storytelling wirksam einzusetzen, braucht es nicht nur Kreativität, sondern auch Priorisierung und organisatorische Rückendeckung.


Zum nächsten Pulse Check

Beantworten Sie drei kurze Fragen und helfen Sie uns dabei, ein Stimmungsbild zu aktueller Themen in der IK zu zeichnen. Freuen Sie sich auf spannende Einblicke in der kommenden Auswertung.

  1. Herbst, D. G. (2014). Storytelling (S. 186). UVK Verlagsgesellschaft. ↩︎
  2. Schmieja, P. (2014). Storytelling in der internen Unternehmenskommunikation (S. 117). Springer Gabler. ↩︎
  3. Stark, J., Reif, J. A. M. & Schiebler, T. (2011). What leaders tell and employees hear – an intention-perception model of storytelling in leadership. International Journal of Business and Social Science, 2(15), August 2011. ↩︎
  4. Herbst, D. G. (2014). Storytelling (S. 186). UVK Verlagsgesellschaft. ↩︎
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