Mitarbeiteraktivismus, emotionales Management, klare Governance

Der ECC Monitor hat Erfahrungen und Prognosen einer ausgewählten Gruppe von CCOs analysiert. Die Top-Themen für 2024 und 2025: Geopolitische Unsicherheiten, KI und Lernbedarf für Führungskräfte.
Take-aways für Kommunikator*innen
- Geopolitische Unsicherheiten: Unternehmen stehen unter wachsendem Druck, sich zu globalen Krisen zu positionieren. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen Stakeholder-Erwartungen und Unternehmensstrategie zu finden.
- Künstliche Intelligenz (KI): KI bietet Chancen zur Effizienzsteigerung, stellt jedoch auch Herausforderungen dar, z.B. den Verlust menschlicher Kompetenzen oder ethische Bedenken.
- Lernbedarf für Führungskräften: Kommunikationsleiter*innen müssen kontinuierlich lernen, um mit der zunehmenden Komplexität Schritt zu halten, jedoch fehlen oft die Zeit und Ressourcen dafür.

Erkenntnisse für die interne Kommunikation:
- Mitarbeiteraktivismus: Mitarbeitende erwarten zunehmend, dass Unternehmen Stellung zu gesellschaftlichen Themen beziehen. Interne Kommunikationsabteilungen müssen sicherstellen, dass Diskussionen sachlich und konstruktiv geführt werden.
- Emotionales Management: Die interne Kommunikation sollte emotionale Reaktionen auf KI-Implementierungen oder geopolitische Entwicklungen aktiv managen, um ein produktives Arbeitsumfeld zu gewährleisten.
- Klarheit und Konsistenz: Eine klare Governance für die interne Kommunikation ist entscheidend, um die richtige Balance zwischen Transparenz und Zurückhaltung zu finden.
Trends in der Kommunikation:
- KI-basierte Effizienz: Unternehmen nutzen KI verstärkt für Medienmonitoring, Workflow-Optimierung und Content-Erstellung – mit wachsender Skepsis gegenüber Automatisierung in kritischen Bereichen.
- Geopolitische Sensibilität: Die Kommunikation muss zunehmend globale und lokale Erwartungen ausbalancieren, da geopolitische Konflikte interne Diskussionen beeinflussen.
- Hybride Kompetenzprofile: Zukünftige Kommunikationsteams müssen sowohl kreative als auch analytische Fähigkeiten kombinieren, um den technologischen Wandel erfolgreich zu meistern.
Insgesamt zeigt die Studie, dass Kommunikationsteams ihre Strategie in einem Umfeld wachsender Unsicherheiten und technologischer Umbrüche ständig weiterentwickeln müssen.
Hintergrund: Der European Communication Monitor 2024/25 bietet exklusive Einblicke in die Erfahrungen und Einschätzungen führender Kommunikationschefs (CCOs) der 300 größten Unternehmen Europas. Diese Top-Manager, teils als Chief Corporate Affairs Officers, Head of Group Communications oder Head of Corporate Relations betitelt, verantworten die globale interne und externe Kommunikation. Die Studie untersucht mithilfe qualitativer und quantitativer Methoden zentrale Herausforderungen moderner Unternehmenskommunikation.
Ein Forschungsteam von sechs Professoren aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und den nordischen Ländern befasst sich mit den verschiedenen Geschäftskulturen und Sprachen der wichtigsten Märkte. Die nicht-kommerzielle Studie wird im Rahmen von EUPRERA, der europäischen Vereinigung von Kommunikationsforschern, organisiert.
Interesse geweckt?
Hier können Sie die gesamte Studie nachlesen oder sich einer von unseren Studien rund um das Thema interne Kommunikation widmen.