Glaubwürdigkeit und Authentizität – Ergebnisse des Puls-Checks von SCM und Kuhn, Kammann & Kuhn
Wie gelingt glaubwürdige Kommunikation? Mit welchen internen Kommunikationsinstrumenten lässt es sich besonders glaubwürdig kommunizieren? Und wie wird die Glaubwürdigkeit von Unternehmen mit Blick auf die gewünschte und gelebte Unternehmenskultur eingeschätzt. Der Puls-Check von SCM und Kuhn, Kammann & Kuhn gibt Aufschluss.
Wolfgang Griepentrog legt in „Das Glaubwürdigkeitsprinzip“ einer glaubwürdigen Kommunikation zehn Eigenschaften, Haltungen bzw. Werte zugrunde. Als zentrale und unabdingbare Faktoren bestimmt er Ehrlichkeit, Transparenz und Authentizität. Weitere Werte sind Berechenbarkeit, Souveränität, Fairness und Respekt, Verantwortungsbewusstsein, Sinn für das rechte Maß, Mut sowie Professionalität und eine strategische Ausrichtung von Kommunikation. Die Frage nach dem Bedeutungsgrad der einzelnen Faktoren zeigt: Auch die Befragten schätzen Ehrlichkeit, Transparenz und Authentizität als unverzichtbar für eine glaubwürdige Kommunikation ein. Fairness und Respekt sowie Verantwortungsbewusstsein werden von 92,5% der Befragten genannt. Weniger vordergründig sind Mut und Berechenbarkeit – Faktoren, die von weniger als 60% der Umfrageteilnehmer als entscheidend eingestuft werden.
Aus welchem Blickwinkel man interne Kommunikationsmedien auch betrachtet – das persönliche Gespräch ist zweifellos das favorisierte Instrument. Auch mit Blick auf glaubwürdige Kommunikation ist Face-to-Face-Kommunikation am besten geeignet. Das geben 97,9% der Umfrageteilnehmer an. Und auch sonst spielen Formate mit direktem, persönlichen Kontakt eine wesentliche Rolle, z. B. Mitarbeiterversammlungen (73,9%) und Veranstaltungen im Allgemeinen (54,2%). Das (Social) Intranet wird von 55,6%, die Mitarbeitermagazin von 51,4% der Befragten als besonders glaubwürdiges Medium angegeben. Poster und Give Aways, die Inhalte in vergleichsweise geringem Umfang vermitteln, werden als weniger geeignet eingeschätzt.
Die konkrete Frage Intranet und Mitarbeitermagazin zeigt, dass die Mehrzahl der Befragten mit Blick auf Sprache und Stilistik noch nicht eindeutig von der Authentizität dieser Medien überzeugt sind. 12,8% der Befragten geben an, dass die Texte im Intranet bzw. Mitarbeitermagazin so oft abgestimmt und geschliffen sind, so dass häufig müsse zwischen den Zeilen gelesen werden muss, um Botschaften dechiffrieren zu können. 57,1% empfinden Sprache und Stilistik im Mitarbeitermagazin oder Intranet nicht immer authentisch und glaubwürdig und geben an, dass dies je nach Thema variiert. Immerhin 30,1% schätzen ihr Intranet und Mitarbeitermagazin als authentisch ein. Sie stimmen der Aussage zu, die Texte seien klar und deutlich und ungeschliffen.
Wie authentisch sind Unternehmen? Wie sehr stimmen kommunizierte Werte von Unternehmen mit der gelebten Kultur des Unternehmens überein? Bei der Mehrzahl der Befragten gibt es keine Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität: Etwa die Hälfte gibt an, dass die kommunizierten Werte mit der gelebten Kultur größtenteils übereinstimmen, bei 22,1% stimmen diese sogar komplett überein. Bei rund einem Drittel der Befragten hingegen besteht eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit und entsprechend Handlungsbedarf.