Employee Lifecycle: Schritt für Schritt zur langfristigen Mitarbeitendenbindung
In einer Zeit, in der die Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt steigt und
62 % der Angestellten einen potenziellen Arbeitgeberwechseln in Betracht ziehen, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, Mitarbeitendenbindung wertschöpfend zu gestalten.
Während Gehalt und die Möglichkeit zur Remote-Arbeit Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel sind, stellt sich die Frage, welche Faktoren Neuankömmlinge binden? Investitionen in das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, Möglichkeiten Neues zu lernen, ein integratives Umfeld, Wertschätzung – neue Kolleg*innen wollen sich einbringen. Und dabei können wir sie unterstützen.
Was ist der Employee Lifecycle?
Der Employee Lifecycle ist ein zentrales Konzept, um die Reise eines Mitarbeitenden im Unternehmen zu verstehen und gezielt Maßnahmen zur Förderung der Employee Retention zu planen. Dieses auf der rechten Seite abgebildete Modell des Lifecycles umfasst sieben Schritte. Je nach Detailgrad können auch mehr oder weniger Schritte differenziert werden.
Die Inhalte des Employer Branding prägen die ersten Kontakte zum Unternehmen des Lifecycles. Mit der Vertragsunterzeichnung im Step des Recruitings wird der Staffelstab von der externen zur internen Kommunikation übergeben. Nun ist es an uns, den Kommunikator*innen, den Lifecycle gemeinsam mit weiteren Stakeholdern zu gestalten.
An welchen Punkten im Lifecycle verlieren wir unsere Kolleg*innen?
Besonders kritisch ist die Phase des Onboardings. Neuankömmlinge nutzen die Probezeit aktiv, um die Versprechen des Employer Brandings einem Praxischeck zu unterziehen. Eng verbunden mit dem Step 3 ist das Learning und Development. 35 % der Arbeitnehmer*innen geben an, dass sie passgenaue Lernangebote als wichtig für das Ankommen in einem neuen Unternehmen empfinden. Bei näherer Betrachtung der Steps 5 und 6 fällt auf, dass vor allem fehlende Wertschätzung und intransparente Entwicklungsmöglichkeiten Gründe für Arbeitgeberwechsel sind.
Was können wir als Interne Kommunikation tun?
Allianzen bilden und Transparenz schaffen – das sind unsere Aufgaben als Kommunikator*innen bei der Gestaltung des Employee Lifecycles. Wir müssen uns mit dem HR zusammentun, um bestehende Angebote wie das Weiterbildungsbudget, Trainingsangebote oder Karrierepfade im Intranet transparent zu machen und durch neue Inhalte zu ergänzen. Hilfreich ist beispielsweise die Schaffung neuer Kontaktpunkte während der Phase des Recruitings und Onboardings durch die Bündelung von Inhalten auf Pre-Onboarding- sowie Onboarding- Pages im Intranet: Was erwartet mich am ersten Arbeitstag? Wer ist die Geschäftsführung? Wo finde ich die wichtigsten Tools?
Neben der inhaltlichen Zusammenarbeit mit dem Bereich Human Resources ist auch die strategische Partnerschaft für die erfolgreiche Ausgestaltung des Lifecycles von Bedeutung. HR hat mit dem Employer-Branding-Konzept i. d. R. bereits klare Botschaften sowie eine Bild- und Sprachwelt für die ersten zwei Steps des Lifecycles abgegrenzt. Wir in der Internen Kommunikation orientieren uns oftmals noch an der externen Kommunikation des (Produkt-) Marketings. Lasst uns die Möglichkeit nutzen, persönlicher zu werden und unsere eigene Identität zu finden. In Kombination mit der bewerber*innenzentrierten Kommunikation des Employer Brandings können wir dann auch kommunikativ eine einheitliche Journey gestalten.
Das gehört auf die To-do-Liste
Der Employee Lifecycle ist nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern ein praktisches Instrument, um die Mitarbeitendenbindung zu verbessern. Überlege, welche Angebote an den verschiedenen Steps des Lifecycles Mitarbeitenden in deinem Unternehmen bereits gemacht werden und wie diese besser kommuniziert werden können. Gehe in diesem Zuge auf die entsprechenden internen Stakeholder zu und entwickelt gemeinsam neue Ideen und Projekte. Etabliere die Interne Kommunikation als strategischen Partner!
Vera Windhorst arbeitet seit knapp sechs Jahren in der Internen Kommunikation und beschäftigt sich als Strategic Consultant bei der Digitalagentur Sunzinet mit der Frage, wiedie Interne Kommunikation aus dem operativen Hamsterrad herauskommt, um sich als strategischer Partner zu etablieren.
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