Inszenierung von Inhalten: „Das Auge isst schließlich mit“
Inszenierung von Inhalten wird immer wichtiger in der internen Kommunikation. Alexandra König-Maus, Art Direktorin bei Signum communication, erklärt warum und zeigt auf, wie das geht.
1. Frau Maus, warum sollte ein Unternehmen in die Inszenierung von Inhalten investieren?
Nicht zuletzt durch dieDigitalisierung werden wir täglich mit unzähligen Infos überschüttet, auf immer mehr Kanälen. Also müssen wir selektieren. Ein Unternehmen sollte daher die Aufmerksamkeit seiner Mitarbeiter für die eigenen Botschaften nicht länger als selbstverständlich voraussetzen. In der täglichen Informationsflut verpufft sogar der beste Content – sofern er nicht intelligent inszeniert wird. Das Auge isst schließlich mit oder entscheidet sogar darüber, was überhaupt auf den Teller kommt.
2. Und wie inszeniere ich Inhalte am besten?
Einmaliger Content braucht einmalige Umsetzung. Das heißt, Inhalte, Formate, Gestaltung, Kanäle müssen zueinander passen. Und: Botschaften müssen auffallen, sich also von der Masse abheben. Etwa durch ihr Format oder auch Highlights wie starke Bilder oder Headlines, die sofort ins Auge springen. Ob dies innerhalb einer längeren, hochwertigen Strecke geschieht oder über kurze unterhaltsame Bausteine ist erst einmal egal. Hauptsache, Text und Gestaltung gehen von Anfang an Hand in Hand und ergeben ein stimmiges Gesamtprodukt.
3. Bedeutet das, dass der Inhalt zweitrangig ist, solange die Inszenierung stimmt?
Nein, natürlich nicht. Stellen Sie sich vor, Sie haben es geschafft, das Interesse des Lesers zu wecken. Doch er steigt sofort wieder aus, weil ihn der Inhalt nicht überzeugt. Dann haben Sie nichts gewonnen, sondern ihn im schlimmsten Fall für die Zukunft verloren. Relevanz ist daher ein entscheidender Faktor – und Konzentration auf die Botschaften und Inhalte, die wirklich wichtig für das Unternehmen und seine Zielgruppen sind. Dabei geht es um mehr als darum, Mitarbeiter auf dem Laufenden zu halten. Ziel ist auch, Visionen und Werte zu vermitteln und die Identifikation mit dem Unternehmen zu stärken. Im besten Fall bereiten Sie ein Menü zu, das allen schmeckt – und das Lesen in Interaktion verwandelt.
Alexandra König-Maus begann ihre Karriere bei Springer&Jacoby, wo sie für Marken wie Coca-Cola, Miele und NIKE arbeitete. Danach wechselte sie ins Fashion-Business und verantwortete internationale Modekampagnen, bevor sie die Neugier am Editorial Design packte. Heute ist sie Art Direktorin bei Signum communication. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet.