Jede dritte Transformation beginnt ohne durchdachte Kommunikationsstrategie

Der PROI Transformation Readiness Index 2025 zeigt, wie erfolgreich Unternehmen Transformation steuern – und welche Rolle Kommunikation dabei spielt.
Transformationen sind aus dem Unternehmensalltag nicht mehr wegzudenken. Doch während der Wandel zur Normalität geworden ist, bleibt der Erfolg oft aus. Eine neue, internationale Studie, der PROI Transformation Readiness Index 2025, hat die Transformationsbereitschaft von Unternehmen in über 30 Ländern untersucht und liefert eine klare Botschaft an Kommunikator*innen: Kommunikation ist kein Beiwerk, sondern der entscheidende Erfolgsfaktor. Die Studie, die von PROI Worldwide in Zusammenarbeit mit der Kommunikationsberatung Klenk & Hoursch publiziert wurde, basiert auf den Erkenntnissen von 675 Führungskräften und deckt Best Practices in den vier Säulen Planung, Leadership, Engagement und Monitoring auf.
Die Studie zeigt, dass Kommunikation in der Praxis oft zu kurz kommt, obwohl 78 % der Führungskräfte sie als „extrem wichtig“ für den Transformationserfolg bewerten. Erfolgreiche Transformationen erreichen im Durchschnitt einen Indexwert von 83, gescheiterte hingegen nur 58 Punkte. Die Ergebnisse unterstreichen, dass der größte Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg oft in der Umsetzung der Kommunikationsstrategie liegt.

Die 5 wichtigsten Ergebnisse für Kommunikator*innen:
Strategie-Lücke: Jede dritte Transformation beginnt ohne Kommunikationsstrategie. Während fast alle Führungskräfte die Wichtigkeit von Kommunikation betonen, fehlt in der Praxis oft der strategische Plan. Die Studie macht deutlich, dass 33 % der Transformationsprojekte ohne eine klare Kommunikationsstrategie starten. Das zeigt eine erhebliche Lücke zwischen Anspruch und Realität, die es für Kommunikationsprofis zu schließen gilt.
Mitarbeiter-Engagement kommt zu spät. Nur 56 % der befragten Mitarbeitenden werden frühzeitig in den Transformationsprozess einbezogen. Die Studie macht deutlich: Der Erfolg einer Transformation hängt maßgeblich davon ab, wie gut es gelingt, die Belegschaft zu involvieren und einen offenen Dialog zu führen. Kommunikator*innen müssen daher darauf drängen, dass die Mitarbeiterbeteiligung von Anfang an als integraler Bestandteil der Strategie verankert wird.
Das mittlere Management ist ein ungenutzter Kommunikations-Asset. Zwar sehen Kommunikationsverantwortliche die Rolle des mittleren Managements als wichtig an, doch nur 50 % sind der Meinung, dass diese ihre Transformationsziele effektiv kommunizieren. Die Studie identifiziert die unzureichende Unterstützung des mittleren Managements als Schwachstelle. Für Kommunikator*innen ergibt sich hier die Chance, das mittlere Management durch Schulungen und klare Briefings zu befähigen und als glaubwürdige Botschafter zu etablieren.
Der Wandel braucht Storytelling und Empathie. Die Studie betont, dass die „Warum“-Frage entscheidend ist. Erfolgreiche Transformationen erklären den Sinn des Wandels oft durch Geschichten, Beispiele und persönlichen Dialoge. Die Autoren weisen darauf hin, dass es nicht darum geht, den Wandel den Menschen „anzutun“, sondern ihn „mit ihnen“ zu gestalten. Es geht darum, die psychologische Position der Zielgruppe zu verstehen, um Barrieren zu überwinden.
Interne Transformationen engagieren weniger. Ein paradoxes Ergebnis der Studie ist, dass Transformationen mit internem Fokus (z. B. Personal- oder Kulturwandel) die niedrigsten Werte beim Mitarbeiter-Engagement erzielen. Im Gegensatz dazu schneiden Transformationen mit einem externen Fokus (z. B. auf das Kundenerlebnis) deutlich besser ab. Dies deutet darauf hin, dass Kommunikator*innen bei internen Projekten besonders darauf achten müssen, den Nutzen für die einzelnen Mitarbeitenden greifbar zu machen und eine Kultur des kontinuierlichen Wandels zu fördern.
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