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Führungskommunikation – Standbein oder Sorgenkind der internen Kommunikation?

Bild: JESHOOTS.com / Unsplash

Auf welche IK-Ziele zahlt die Kommunikation der Führungskräfte besonders stark ein? Was sind wichtige Führungsthemen? Und wie können sich Führungskräfte und Verantwortliche der internen Kommunikation gegenseitig unterstützen?

Die aktuelle Kurzstudie von SCM und fischerAppelt untersuchte diese und weitere Fragen im Rahmen einer Online-Studie im Zeitraum April bis Juli 2020. Die Ergebnisse basieren auf dem Einschätzungen von 107 Kommunikationsexpert*innen aus dem deutschsprachigen Raum.

Während in rund 60 % der Fälle die Führungskräfte als Multiplikator*innen oder Impulsgeber*innen eine produktive Rolle spielen, geben rund 37 % der Befragten an, bei Ihnen wirkten die Führungskräfte in erster Linie als Herrschaftswissen-Sammler*innen bzw. taktische Gatekeeper und Bremser*innen. Angesichts der Bedeutung der Führungskräfte für die interne Kommunikation ist dies ein alarmierender Befund.

Zentrale Themen und Ziele: Führungskräfte prägen die interne Kommunikation

Die Bedeutung einer guten Führungskommunikation speist sich nicht zuletzt daraus, dass diese auf zahlreiche zentrale IK-Ziele einzahlt. So sollte die interne Kommunikation nach Ansicht der Befragten besonders auf die Erfüllung folgender Ziele der Führungskommunikation drängen bzw. dabei unterstützen:

  • Klarheit, Verständnis und Akzeptanz für Ziele, Strategien, Prozesse und Entscheidungen der Organisation schaffen – 90,7 %
  • Wertschätzung zum Ausdruck bringen – 52,3 %
  • Mehr Transparenz herstellen – 41,1 %
  • Werte der Organisation transportieren und vorleben – 37,4 %
  • Zuhören und Themen bzw. Sorgen der Mitarbeiter*innen aufnehmen – 36,5 %

Die wichtigsten Führungsthemen sind Kulturwandel und Veränderung (72 %) sowie Strategiethemen (70,1 %). Ebenfalls wichtig, aber vergleichsweise nachrangig sind die Themen Haltung (28 %), Wachstum / wirtschaftlicher Erfolg (25,2 %), agiles Arbeiten (23,4 %) und Innovation (17,8 %).

Nicht selbstverständlich: Unterstützung bei der Führungskommunikation

Doch wie können Kommunikator*innen die Führungskräfte im Unternehmen am besten bei ihren anspruchsvollen kommunikativen Herausforderungen unterstützen? Am häufigsten wird dies über die Sammlung zentraler Botschaften und Empfehlungen zum Wording bewerkstelligt (58,9 %), und auch Präsentationsvorlagen sowie die Befähigung zum guten Präsentieren sind eine häufige Hilfestellung seitens der IK (43,9 %). In knapp einem Drittel der Fälle wird auch auf Tipps und Schulungen rund um Führungskommunikation sowie auf ein Briefing zur wirkungsvollen Nutzung digitaler IK-Kanäle wie Social Intranets und interner sozialer Medien zurückgegriffen.

Umfrage Führungskommunikation - Infografik
Bild: fischerAppelt

Seltener kommen eine gezielte Positionierung der Führungskraft als Corporate Influencer (16,8 %) sowie Informationen und Workshops zu Storytelling-Methoden (6,5 %) zum Einsatz. Erschreckend ist, dass über 20 % der Befragten angeben, gar keine unterstützenden Maßnahmen für die Kommunikation ihrer Führungskräfte zu ergreifen.

Häufig ein Blindflug: Kommunikator*innen brauchen Einblick ins Unternehmen

Ob ein Problem im Bereich der Führungskommunikation besteht, liegt allerdings nicht in erster Linie an der Einschätzung der Kommunikationsabteilung. Empfehlenswert ist eine regelmäßige Evaluation der Mitarbeiterzufriedenheit – mit Fokus auf die Kommunikation der Führungskräfte. Über die Hälfte der Befragten geben an, eine solche Evaluation über eine Mitarbeiterbefragung vorzunehmen, 41 % verzichten jedoch gänzlich auf eine entsprechende Überprüfung. In gut 20 % der Fälle bewerten die Mitarbeitenden die Führungskommunikation innerhalb eines 360 Grad Feedbacks oder des Personalgesprächs.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Bereich der Führungskräfte- und Führungskommunikation eine noch stärkere Aufmerksamkeit seitens der internen Kommunikation verdient. Zwar gibt es positive Ansätze und zumeist auch ein Verständnis der Bedeutung von Führungskräften als wichtige Multiplikator*innen und zentrale Akteure der internen Kommunikation – längst erhält das Thema aber noch nicht überall die Aufmerksamkeit, die es braucht, um gemeinsam erfolgreich interne Kommunikation und Zusammenarbeit zu gestalten.

Philipp Bahrt

Philipp Bahrt verantwortet bei der SCM – School for Communication and Management in Berlin den Themenbereich Interne Kommunikation. Er ist Chefredakteur des Fachmagazins „BEYOND“ und arbeitet im Rahmen von Vorträgen, Fachbeiträgen und Studien zu verschiedenen Themen rund um die digitale Transformation und ihre Bedeutung für die organisationsinterne Zusammenarbeit. Der studierte Diplom-Volkswirt interessiert sich besonders für die Schnittstellen von effizienten Organisationsstrukturen und wertschätzender, einbeziehender Kommunikation.

Steffen Schier

Steffen Schier ist Competence Lead Interne Kommunikation bei fischerAppelt. Seit vielen Jahren betreut er Projekte aus der „internen Komm“, welche seiner Meinung nach von Unternehmen mit der gleichen strategischen Sorgfalt und den gleichen Budgets bedacht werden sollte wie die „klassische externe“. Seine Schwerpunkte sind die Themen Corporate Publishing, Social Intranet, Employer Branding und Erfolgsmessung. Zuvor betreute er in der Agentur die Themen Marke, Corporate und Social Media. Schier studierte Germanistik, Geschichte und Politik in Heidelberg und arbeitete währenddessen bei der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ als fester freier Mitarbeiter. Nach seinem Abschluss (M.A.) volontierte er in der Volkswagen Konzernkommunikation und ist seit 2007 bei fischerAppelt.

Als Chefredakteur der BEYOND hat Philipp Bahrt Ihnen in der 14. Ausgabe des Fachmagazin noch viele weitere spannende Beiträge rund um das Thema Führungskräfte- und Führungskommunikation zusammengetragen. Holen Sie sich die BEYOND und erfahren Sie mehr!

Informieren Sie sich auf den Seiten von fischerAppelt weiter zu unserer gemeinsamen Studie. Hier erwartet Sie eine ausführliche Auswertung mit weiteren wertvollen Impulsen.

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