Wir sind bereit für alles — nur nicht für den Alltag

Die neue Deloitte-Studie belegt: Überlastung und Orientierungslosigkeit treiben Beschäftigte an ihre Grenzen
Die neue Deloitte Human Capital Trends 2025 zeigt alarmierende Entwicklungen: Mehr als die Hälfte der befragten Beschäftigten weltweit fühlt sich überlastet, jede*r Zweite denkt daran, den Job aufzugeben. Ein klares Signal: Unternehmen müssen stärker auf mentale Gesundheit, Zugehörigkeit und eine klare Ausrichtung setzen — und genau hier kann die Interne Kommunikation eine Schlüsselrolle übernehmen.
54 % fühlen sich dauerhaft überfordert
Drei zentrale Ergebnisse der Studie:
- Überlastung als neuer Normalzustand: 54 % der Beschäftigten geben an, sich dauerhaft überfordert zu fühlen. Der ständige Druck, sich laufend an Veränderungen anzupassen, verschärft diesen Trend.
- Sinn und Zugehörigkeit als zentrale Treiber: 83 % erwarten von ihrem Arbeitgeber eine klare Perspektive und wollen verstehen, welchen Beitrag sie zum Unternehmenserfolg leisten. Eine glaubwürdige Werte- und Kulturkommunikation wird damit zum entscheidenden Bindungsfaktor.
- Flexibilität braucht Orientierung: 62 % sagen, dass flexible Arbeitsmodelle nur dann wirksam sind, wenn sie mit Vertrauen und psychologischer Sicherheit verbunden sind.
Neben diesen globalen Trends beleuchtet die aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag von HIRSCHTEC und Powell ein weiteres, sehr konkretes Problem: die digitale Überlastung. 42 % der digital arbeitenden Beschäftigten fühlen sich durch die Vielzahl an Tools und Kanälen überfordert. Gleichzeitig wünschen sich 37 % bessere Schulungen und Unterstützung sowie 35 % eine einfachere Bedienung der digitalen Anwendungen. Die digitale Informationsflut verstärkt das Gefühl der Überforderung und zeigt, wie wichtig es ist, klare Strukturen, durchdachte Tool-Landschaften und fokussierte Kommunikationswege zu schaffen.
KI als Chance — aber nur mit klarer Kommunikation
Auch die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) rückt in den Fokus: 66 % der Führungskräfte sehen laut der Deloitte-Studie in KI nicht nur ein Effizienztool, sondern vor allem eine Möglichkeit, Mitarbeitende von Routinetätigkeiten zu entlasten und ihnen mehr Freiraum für strategische, kreative und zwischenmenschliche Aufgaben zu geben.
Doch dieser Entlastungseffekt entsteht nur, wenn die Einführung von KI transparent begleitet wird. Ohne klare Kommunikation kann KI stattdessen zusätzliche Verunsicherung und Stress auslösen — etwa durch Ängste vor Jobverlust oder Unklarheit über neue Aufgaben.
Für die Interne Kommunikation bedeutet das: Sie muss vermitteln, wofür KI eingesetzt wird, wie sie den Arbeitsalltag erleichtert und welchen Mehrwert sie tatsächlich bietet. Nur durch offene, empathische Kommunikation entsteht Vertrauen — die Grundlage für Akzeptanz und einen echten Kulturwandel.