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3 Erkenntnisse vom Collaboration Day der Solutions.Hamburg 2018

Solutions.Hamburg 2018
Bild: Solutions.Hamburg 2018

Unser Autor Philipp Bahrt schildert seine Eindrücke und die drei wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Interne Kommunikation vom Collaboration Day der Solutions.Hamburg 2018 am 13. September.

Die Solutions.Hamburg bot auch im Jahr 2018 wieder ein vielfältiges Angebot an Vorträgen, Workshops und Netzwerkveranstaltungen rund um das Thema Digitalisierung. Deutschlands größter Digitalisierungskongress begeisterte mit einem großen Spektrum an Themen und wichtigen Impulsen für die Interne Kommunikation.

Gleich zu Beginn gab Dr. Carsten Brosda, Senator der Hamburger Behörde für Kultur und Medien, in seiner Keynote eine spannende Perspektive auf die Kollaboration der Zukunft. Weder den unregulierten und wenig datenschutzaffinen Plattform-Ansatz aus den USA, noch den autokratisch geprägten Digitalisierungsansatz von China hält er für wegweisend. Stattdessen rief er dazu auf, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die einen dritten, europäischen Weg der Digitalisierung zeichnen: einer gesellschaftlich akzeptierten, verantwortungsbewusst getriebenen Digitalisierung, bei der der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.

Erkenntnis #1:
Regulierung und Datenschutz nicht als Feind sehen, sondern als Leitplanken für zukunftsfähige Digitalisierungskonzepte, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht!

Besonders inspirierend war u. a. auch ein Vortrag des zur seit 2007 bestehenden TIMETOACT GROUP gehörenden Anbieters für Consulting und IT-Lösungen edcom. Die besondere Perspektive: Nicht nur die Adoption, sondern v. a. auch die Adaption passender digitaler Tools ist DIE große Herausforderung bei der Einführung neuer Lösungen für die Interne Kommunikation!

Verantwortliche für interne Kommunikation sind gefragt, jede neue Lösung gezielt auf die Erfordernisse vor Ort abzustimmen und die Art ihrer Nutzung zu regeln. Sonst laufen Sie Gefahr, trotz potenziell transparenter, überlegener Tools wieder neue Silos entstehen zu lassen. Wichtiges Know-how verschwindet dann eben in Chatverläufen einzelner Mitarbeiter und geschlossenen Communitys, statt dem analogen Kompetenzgerangel einzelner Abteilungen zum Opfer zu fallen. Dies gilt es zu verhindern, damit das Potenzial der Digitalisierung zum Tragen kommt.

Erkenntnis #2:
Auch moderne, kollaborative digitale Tools schützen nicht vor Silos! Wer glaubt, dass automatisch alles besser wird durch die Einführung des neuen Social Intranets, hat schon vor Projektbeginn verloren.

Viel hängt also am Mindset der User, dass für wirksame Veränderungen der Internen Kommunikation prinzipiell bewegt werden muss. Hier kommt ein weiterer anregender Vortrag der Wiener Agilitäts-Experten von beOriginal ins Spiel, denn: Agile Verhaltensweisen sind in vielen Fällen der Schlüssel zur produktiven Nutzung neuartiger digitaler Kollaborationstools. Angst vor Eigeninitiative und etwaigen Fehlern bringt diese Nutzung zum Erliegen, sie behindert die gewünschte Dynamik, mittels derer Digitalisierung in der internen Kommunikation zum Produktivitäts- und Innovationstreiber werden kann und soll. Spielräume für eigenen Handeln, eine positive Fehlerkultur sowie emotionale Sicherheit und Rückendeckung aus der Chefetage entfalten Potenziale.

Erkenntnis #3:
Bei einem bestehenden agilen Mindset fallen digitale Innovationen für die interne Kommunikation leichter als sonst auf fruchtbaren Boden.

Wichtig ist letztlich besonders eines: Kommunikatoren und Unternehmenslenker müssen sich darüber klar werden, dass Mut zur Veränderung, Vertrauen in die Beschäftigten und ein menschliches Miteinander im Unternehmen keine kurzzeitigen Modeerscheinungen sind, sondern dass sie gerade in unserer heutigen digitalisierten Welt einer ganz konkreten betriebswirtschaftlichen Ratio folgen. Wer dies erkennt, wird die Chancen der Digitalisierung zu nutzen wissen und ganz nebenbei den Arbeitsalltag im Sinne der Menschen gestalten.

Philipp Bahrt

Philipp Bahrt arbeitet bei der SCM – School for Communication and Management in Berlin zu verschiedenen Themen rund um interne Kommunikation und die digitale Transformation. Er verantwortet die Redaktion des Fachmagazins BEYOND und koordiniert die halbjährlich stattfindende Tagung Interne Kommunikation der SCM. Der studierte Diplom-Volkswirt interessiert sich besonders für die Schnittstellen von unternehmerischem Erfolg und wertschätzender, einbeziehender Kommunikation.

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