Warum die interne Kommunikation gesellschaftliche Verantwortung übernehmen muss

Mann sitzt im inneren der Erde und schaut mit Fernglas in die Welt
Bild: Yutthana-Gaetgeaw_iStock

In Zeiten von Veränderungserschöpfung und Gegenwartsschrumpfung steht die interne Kommunikation vor einer gewaltigen Aufgabe: Sie muss gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Diese Verantwortung geht über die Grenzen des Unternehmens hinaus und beeinflusst das Vertrauen der Mitarbeitenden, aber auch die Wahrnehmung der gesamten Organisation in der Öffentlichkeit.

Veränderungserschöpfung und die Rolle der internen Kommunikation

In Deutschland und vielen anderen Teilen der Welt erleben wir derzeit eine bemerkenswerte Veränderungserschöpfung. Die anfängliche Bereitschaft zur Veränderung hat sich in vielen Fällen in Resignation und Wut verwandelt. Warum? Die Geschwindigkeit, mit der Veränderungen in der Arbeitswelt und der Gesellschaft stattfinden, überfordert viele Menschen. Dieser Wandel beeinflusst nicht nur die Einstellung der Menschen zu ihrem beruflichen Umfeld, sondern hat auch Auswirkungen auf ihr Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen.

Die Herausforderung der Gegenwartsschrumpfung

­In Zeiten, in denen das, was gestern noch als gültig galt, heute überholt ist, schrumpft die Halbwertszeit des Wissens immer weiter. Dieser Prozess erfordert eine kontinuierliche Anpassung und ein ständiges Lernen. Die interne Kommunikation spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Mitarbeitenden kontinuierlich auf dem Laufenden hält und ihnen den Zugang zu relevanten Informationen ermöglicht.

Exnovation und Innovation

Innovation geht immer einher mit Exnovation – dem Prozess, etwas Altes gehen zu lassen, um Platz für Neues zu schaffen. Die interne Kommunikation muss die Bedeutung dieses Prozesses vermitteln und die Belegschaft ermutigen, alte Denkmuster zu überdenken. Sie trägt dazu bei, eine Kultur der Veränderungsbereitschaft zu etablieren und die Akzeptanz für Innovationen zu fördern. Demnach müssen bestehende Kommunikationsmaßnahmen relegmäßig analysiert, die Belegschaft um Feedback gebeten und entsprechend ihrer Bedürfnisse angepasst werden.

Katastrophismus und das Vertrauensdefizit

Angst wird oft bewusst geschürt, sei es aus politischen Gründen oder aus kommerziellen Interessen. Dieser Katastrophismus führt zu einem allgemeinen Vertrauensverlust in die Gesellschaft. Das Trust Barometer 2023 von Edelmann zeigt, dass das Vertrauen speziell gegenüber Regierung und Medien abnimmt. Arbeitgeber hingegen werden als vertrauenswürdigste Institution wahrgenommen. Dies unterstreicht die Bedeutung der internen Kommunikation in der Schaffung von Vertrauen.

Interne Kommunikation als Stimme des Vertrauens

Die interne Kommunikation ist die Stimme des Vertrauens innerhalb des Unternehmens. Sie kann dazu beitragen, das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Organisation zu stärken und gleichzeitig die Verbindung zur Gesellschaft zu festigen. Es ist entscheidend, Verantwortung zu übernehmen, ohne politisch zu sein oder Freiheiten einzuschränken.

Zuhören als Schlüssel zur Kommunikation

Die Herausforderungen, vor denen die interne Kommunikation steht, erfordern nicht nur eine aktive Informationsvermittlung, sondern auch das aktive Zuhören. Wenn wir kommunizieren, aber niemand zuhört, ist das dann überhaupt Kommunikation? Die interne Kommunikation muss sicherstellen, dass die Stimmen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden gehört werden, denn 86% der Arbeitnehmer*innen fühlen sich laut einer Studie des Workforce Institute nicht ausreichend gehört.

Insgesamt steht die interne Kommunikation vor der Verantwortung, das Vertrauen der Mitarbeitenden und die Verbindung zur Gesellschaft zu stärken. In einer Zeit der Veränderungserschöpfung und Gegenwartsschrumpfung sind ihre Aufgaben von entscheidender Bedeutung, um die Organisation auf Kurs zu halten und eine Kultur des Vertrauens zu schaffen, die über die Unternehmensgrenzen hinausreicht.

Kevin Hähnlein

Kevin Hähnlein arbeitet seit zehn Jahren in der Welt des Digitalen Arbeitsplatzes, in die er als Politikwissenschaftler eine einzigartige Perspektive einbringt. Bei Haiilo verantwortet er als Head of Product Marketing die strategische Positionierung und Weiterentwicklung der B2B-Kommunikationsplattform.

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