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Die Stimmen Ihres Unternehmens! Wie klingen eigentlich Ihre Mitarbeitenden?

Die Stimmen Ihres Unternehmens! Wie klingen eigentlich Ihre Mitarbeitenden?
Bild: Felix Huth & Julian Beekmann Fotografie

Profisprecher, Sprechtrainer und Speaker Timo Sämann gibt für BEYOND Einblicke, warum es in Zeiten von Corporate Influencing sinnvoll ist, in die stimmliche Präsenz der Mitarbeitenden zu investieren.

Unzertrennlich klingen sie in den Ohren. Die Stimmen großer Marken. Ikea – wohnst du noch oder lebst du schon? Seit mehr als 20 Jahren ist Jonas Bergström der Sprecher der IKEA-Werbung. Oder die Stimme von Mayke Dähn, die uns jede Woche im Radio “Die LIDL Angebote der Woche” präsentiert. Durch TV-Werbung und Radiokampagnen haben sich Stimmen, wie die von Mayke oder Jona, eingebrannt und sind auch Jahre später noch sehr präsent. Doch vorbei die Zeiten, in denen lediglich große Werbekampagnen das Markenbild – und vor allem die Markenstimme – geprägt haben. Die Welt ist heute komplexer, vielschichtiger. Und so auch die Stimmen der Unternehmen.

Wie klingt Ihr Unternehmen?

Im Gegensatz zu früher, setzt sich das Markenbild heute aus vielen Gesichtern zusammen. Instagram. LinkedIn. Facebook. YouTube. Tiktok. Marketing wird fragmentierter, individueller und – vor allem persönlicher! Mitarbeitende agieren dabei immer häufiger als Corporate Influencer und spielen eine sehr wichtige Rolle, um das Markenbild zu transportieren. Gerade wenn es um Mitarbeiter-Rekrutierung und Employer Branding geht. In vielen Branchen ist Social Media hier inzwischen der wichtigste Kanal!

Mitarbeitende werden zur Stimme des Unternehmens

Mitarbeitende werden zu Moderator*innen, Podcast-Hosts, Interviewpartner*innen oder Produktvorsteller*innen. Sie nehmen damit völlig neue zusätzliche Rollen ein und agieren in neuen Sprechsituationen. Doch sind die Mitarbeitenden auch trainiert, ihre Stimme für diese neuen Sprechsituationen bestmöglich einzusetzen? Corporate-Influencer-Trainings unterstützen dabei, die neue Rolle professionell zu finden. Dabei sollte auch die Stimme als Nummer Eins Kommunikationsmittel entsprechend trainiert werden.

Beispiel Unternehmens-Podcast:

Beim Podcast ist das ganz offensichtlich. Mitarbeitende hosten einen eigenen Podcast oder sind als Gast bei Kooperationspartnern eingeladen. Sie sprechen über Projekte im Unternehmen und ihre Erfahrungen. Sie werden damit direkt zu einer Stimme des Unternehmens. Viel Zeit wird dabei in die Vorbereitung des Inhalts gesteckt. Studien zeigen jedoch, dass der Inhalt nur halb so wichtig ist wie die Stimme, wenn es um die Wirkung der Botschaft geht.[i] Will ich kompetent und überzeugend wahrgenommen werden, nimmt der Klang der Stimme eine entscheidende Rolle ein.

Zeit also, Mitarbeitende entsprechend vorbereitet in diese wichtige Sprechsituation zu schicken. Auch Kollegen oder Kolleginnen, die sich überhaupt scheuen, an Podcasts teilzunehmen, kann ein Stimmtraining helfen. Ein Stimmtraining unterstützt, selbstbewusst mit der eigenen Stimme umzugehen. Denn wenn ich erstmal ein Bewusstsein für die eigene Stimme entwickelt habe und auch Feedback von außen zu meiner Stimme höre, merke ich, dass ich vielleicht doch gar nicht so schlimm klinge, wie ich selbst denke. 

3 Schritte für eine selbstbewusstere Stimme

Stimme spielt nicht nur im Podcast, sondern auch bei weiteren Sprechsituationen eine wichtige Rolle. Auch vor der Kamera oder auf der Bühne gilt: Wie ich spreche ist doppelt so wichtig wie der Inhalt! Hier die ersten Schritte, zu einer überzeugenden Stimme:

1) Die Stimme als Instrument kennenlernen

Viele Mitarbeitende betrachten die eigene Stimme als eine festgegebene Eigenschaft, die nicht verändert werden kann. Wie unsere Körpergröße oder Augenfarbe. Dabei ist unsere Stimme ein Instrument, dass wir trainieren können. Die Stimme ist damit auf keinen Fall fest definiert, sondern veränderbar. Durch richtige Übungen kann ich tiefer, kräftiger, interessanter, klarer, souveräner wirken. Ohne meine Authentizität zu verlieren.

2) Ein Bewusstsein für die eigene Stimme entwickeln

Hören Sie gerne die eigenen Sprachnachrichten ab? Nein? – Dabei sollten Sie das öfter tun, um sich an die eigene Stimme zu gewöhnen. Wenn wir sprechen, hören wir unsere Stimme anders, als sie unser Gegenüber wahrnimmt. Das führt dazu, dass – wenn wir einmal eine Aufnahme von uns hören – unsere Stimme ungewohnt klingt und wir am liebsten wieder den Stopp- Knopf drücken. Je öfter wir unsere Stimme wahrnehmen, desto bewusster gehen wir damit um. Und das Feedback von außen hilft dabei, unsere Stimme richtig einzuordnen. Denn oft sprechen wir gar nicht so schnell, wie wir denken, dafür aber vielleicht nicht abwechslungsreich genug.

3) Die richtigen Übungen kennen

Wenige Übungen können gezielt helfen, die eigene Stimme effizient nach vorne zu bringen. Wenn beispielsweise die Stimme ungewollt nach oben geht – was vor allem bei Aufregung passiert. Hier helfen bestimmte Atemtechniken dabei, von der kurzatmigen Brustatmung wieder zurück in eine entspannte Bauchatmung zu kommen. Außerdem ist es wichtig in den sogenannten Eigenton zurückzufinden. Ein einfaches, zustimmendes Mmmmhhhhh kann dabei gut helfen. Und auch Pausen sind ein sehr effektives Tool, um mehr Ruhe ins Sprechen zu bringen. Schon kleine Tricks wie diese helfen dabei selbstsicherer und weniger nervös zu klingen.

Stimme ist Kern unserer Kommunikation

Mitarbeitende sollten die Tools kennen, um bei öffentlichen Auftritten authentisch und souverän zu klingen. Denn sie werden zur Stimme des Unternehmens. Ein Sprechtraining unterstützt dabei, die eigene Stimme kennenzulernen und sie als Tool einzusetzen. Und Unternehmen können ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen. Damit sie selbstsicher & überzeugend die eigene Brand akustisch zum Leben erwecken.

Timo Sämann

Timo Sämann begeistert seit mehr als 15 Jahren als Profisprecher, Sprechtrainer und Speaker Unternehmen von Apple bis Zalando. In seinen Sprechtrainings trainiert er u.a. Mitarbeitende, die ihre stimmliche Präsenz verbessern möchten.


[i] 1) The Wall Street Journal | Is this how you really talk? | 23. April 2013

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