Mobile digitale Mitarbeiterkommunikation und ihre Bedeutung den Content
Interview mit Philipp Mann (MPM Corporate Communication Solutions)Über mobile digitale Mitarbeiterkommunikation und ihre Bedeutung für den Content in der internen Kommunikation sprachen wir mit Philipp Mann, Geschäftsführendem Gesellschafter bei MPM Corporate Communication Solutions.
1. Was bedeuten digitale Medien für den Content in der internen Kommunikation?
Mit der Digitalisierung haben sich unsere Lesegewohnheiten massiv verändert – dies definiert auch die Anforderungen an die Inhalte neu. Ich sehe hier drei wichtige Trends: Erstens werden die Textlängen des Content in der internen Kommunikation kürzer. Zweitens erhält die visuelle Umsetzung zunehmend mehr Gewicht. Und drittens wird der Einsatz von Bewegtbild immer wichtiger. Die tägliche Informationsflut ist mit der Digitalisierung enorm angestiegen. Dank Smartphones und sozialen Netzwerken sind wir ständig auf Empfang, gleichzeitig ist unsere Aufmerksamkeitsspanne gesunken. Inhalte müssen heute in möglichst kurzer Zeit erfassbar sein. Gerade digitaler Content wird eher gescannt als intensiv gelesen. Gut aufbereitete Informationshäppchen sind vor diesem Hintergrund besser konsumierbar als umfangreiche Texte. In diesem Zusammenhang spielt auch die visuelle Gestaltung eine wichtige Rolle, denn das menschliche Gehirn kann visuelle Informationen erwiesenermaßen besser und schneller verarbeiten als reine Textbeiträge. Visualisierter Content erzielt zudem eine höhere Aufmerksamkeit. Besonders Bewegtbild ist in der Lage, Inhalte schnell, anschaulich und gleichzeitig emotional zu vermitteln und somit Leser-Involvement zu schaffen.
2. Was war zuerst da – der Kulturwandel oder die digitale Mitarbeiterkommunikation?
Der Kulturwandel. Die Digitalisierung hat Unternehmen als Ganzes verändert, vom Geschäftsmodell über die Organisation bis hin zur Kultur. Die Digitalisierung der Mitarbeiterkommunikation ist Folge und Bestandteil dieses allumfassenden Prozesses.
Somit muss die interne Kommunikation natürlich die neuen digitalen Kanäle nutzen. Mit einer einfachen Ausweitung des Medienportfolios ist es aber nicht getan. Die Digitalisierung ist eben kein reines IT-, sondern ein Kulturprojekt. Auch die Rolle der internen Kommunikation hat sich gewandelt. Gerade weil die digitale Transformation für Unternehmen auch eine klassische Herausforderung des Change-Management ist, wird sie zur Aufgabe der internen Kommunikation. Denn die Bereitschaft zur Veränderung ist heute zentraler Wettbewerbsfaktor. Hier kann die interne Kommunikation Treiber, Moderator und Motivator für den Weg in die neue digitale Welt sein, indem sie die Mitarbeiter mit den neuen Zielen und Anforderungen vertraut macht und den Mut zum Wandel stärkt.
3. Welchen Stellenwert wird die mobile digitale Mitarbeiterkommunikation Ihrer Meinung nach in 10 Jahren haben – insbesondere in Relation zu den anderen etablierten Kanälen der internen Kommunikation?
Bei der privaten Internetnutzung ist „Mobile first“ schon heute gelebte Realität. Der Trend weg vom stationären PC hin zum Smartphone wird sich in den kommenden Jahren noch weiter verstärken. Die Mitarbeiterkommunikation kommt nicht umhin, diese Medienrealität zu adaptieren und ihre Angebote für mobile Endgeräte verfügbar zu machen. Hier besteht in vielen Unternehmen noch großer Nachholbedarf. Digital beziehungsweise mobil wird zum wichtigsten Kanal für aktuelle News, für Dialog sowie für alle Dinge des Arbeitsalltages. Aber auch die etablierten, analogen Kanäle haben in dieser digitalen Zukunft weiterhin ihre Daseinsberechtigung und werden Bestandteil eines übergreifenden Medienportfolios bleiben. Wohl niemand bezweifelt, dass das persönliche Gespräch allen Digitalisierungstrends zum Trotz auch in Zukunft ein wirkungsvolles Instrument der Mitarbeiterkommunikation bleibt. Ähnliches gilt für Print. Befreit von jeglichem Aktualitätsdruck kann gerade das gedruckte Mitarbeitermagazin seine Stärken als hintergrundorientiertes, haptisches und emotionalisierendes Kontextmedium perfekt ausspielen.Philipp Mann ist geschäftsführender Gesellschafter von MPM Corporate Communication Solutions mit Sitz in Mainz. In dieser Funktion berät er Unternehmen in den Bereichen Corporate Publishing, Investor Relations und Öffentlichkeitsarbeit. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf der Verknüpfung von Kreation und Technologie mit dem Ziel, ganzheitlich crossmediale Kommunikationslösungen mit effizienten Prozessen zu verbinden. Zuvor absolvierte er Stationen als Kreativdirektor und als Consultant in einer strategischen Kommunikationsberatung. Philipp Mann studierte Medienwirtschaft in Wiesbaden und hält einen MBA der ESCP Europe, Paris. Philipp Mann spricht auf der Tagung Interne Kommunikation der SCM am 3. Mai 2018.
Seine Round Table Session trägt den Titel „Mobile IK in der Praxis: Fallbeispiele für die digitale Mitarbeiterkommunikation“. Melden Sie sich noch heute an, wenn Sie mehr erfahren wollen zum Thema der Tagung „Medien – Content – Resonanz: Drei Dimensionen erfolgreicher interner Kommunikation“.