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Die Zukunft der Führungskräfte: So geht Hybrid Leadership

Die Zukunft der Führungskräfte: So geht Hybrid Leadership
Bild: Unsplash

Die Expert*innen von Communardo haben sich für BEYOND mit der Frage befasst, wie neben der Umstellung und Anpassung von Führungstätigkeiten, Führungskräfte auch langfristig effektiv den hybriden Arbeitsalltag koordinieren.

Das hybride Arbeitsmodell ist gekommen um zu bleiben. Obwohl es, besonders zu Beginn der Pandemie, zu vielen Problemen kam, hat mittlerweile jede*r für sich die Vor- und Nachteile des Arbeitens von zu Hause erkannt und gelernt damit umzugehen. Aus einer anfänglichen Umstellung und Anpassung der Führungstätigkeiten resultiert nun die Aufgabe, auch langfristig effektiv den hybriden Arbeitsalltag zu koordinieren und die Bedürfnis der Mitarbeitenden zu befriedigen. Die Aktivitäten der Führungsperson beeinflussen maßgeblich die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen und der damit verbundenen Employee Experience. Um erfolgreich hybrid zusammen arbeiten zu können, müssen die Kommunikations-, Führungs- und Meetingkultur neu gedacht werden.

Herausforderungen Hybride Führung 

Genau wie Mitarbeitende, stehen Führungskräfte durch die Umstrukturierung der Arbeitswelt vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Das hybride Arbeitsmodell stellt es den Mitarbeitenden größtenteils frei, zu welcher Zeit und an welchem Ort sie ihrer Arbeit nachgehen möchten. Für Führungspersonen ist es schwer den Überblick zu behalten und das Team geeignet zu koordinieren, sodass außerdem eine Zielerreichung gewährleistet werden kann. Sowohl für das Team als auch für die Führungskraft kann es zur Herausforderung werden, Job und Privatleben zu trennen und trotz derArbeit im Homeoffice eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu sichern. Laut einer Studie von Capgemini fühlen sich die befragten Mitarbeitenden zwischen 31 und 40 Jahren durch das remote Arbeiten deutlich ausgebrannter als zuvor.1 Obwohl es den meisten mittlerweile wieder freigestellt ist, ob sie zuhause oder im Büro arbeiten möchten, ist das sogenannte „Hybride Paradoxon“ zu beobachten. 73 Prozent der Mitarbeitenden wünschen sich weiterhin flexible remote Arbeitsoptionen, während sich 67 Prozent jedoch nach mehr persönlicher Zusammenarbeit sehnen.2 Die Aufgabe der Führungskraft ist es nun, diese Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erkennen und geeignet darauf zu reagieren. In Verbindung mit den bereits existierenden Aufgaben und Verpflichtungen, kann das schnell zur Überforderung führen. 

Back to Office  

Arbeiten im Homeoffice ist sehr angenehm und bequem – oder? So denken viele Arbeitnehmende, denn 67% sind der Meinung, dank Homeoffice flexibler zu sein und Job und Privatleben besser vereinen zu können. Zudem stellt sich im Homeoffice auch die Frage nach der internen Kommunikation und die Integration in das eigene Arbeitsteam – Studien zufolge fühlen sich 55% der befragten Arbeitnehmenden von ihrem Team abgeschnitten und arbeiten länger.3 Doch was sind dann die Gründe, die so viele Arbeitnehmende im Homeoffice halten?

Dazu zählt unter anderem die eigene Bequemlichkeit und natürlich die Gewohnheit, welche sich inzwischen eingestellt hat. Weiterhin wird auch Zeit gespart, denn der Anfahrtsweg fällt weg. Allerdings sind kurze Pausenzeiten wichtig für die Motivation, die physische und psychische Gesundheit sowie für die Produktivität. 51% der befragten Mitarbeitenden geben an, dass es ihnen schwer fällt, im Homeoffice motiviert zu bleiben. 

Technologie als Kernvoraussetzung 

Es ist wichtig, dass Sie als Führungskraft auf Ihre Mitarbeitenden zugehen und den Bedarf an technischem Equipment erfragen und bei Mängeln zeitnah reagieren. Vor allem für Kolleg*innen, welche im Umgang mit technischen Geräten weniger versiert sind, ist eine besondere Unterstützung und gegebenenfalls auch das Fördern durch passende Veranstaltungen sehr hilfreich. Die richtige technische Ausstattung ist nicht nur im Homeoffice relevant, sondern auch im Büro. Eine angemessene und moderne Büroausstattung kann das Wohlbefinden am Arbeitsplatz positiv beeinflussen. Dazu zählen beispielsweise nicht nur höhenverstellbare Schreibtische, sondern auch andere Ausstattungsmerkmale, welche über das Minimum an benötigter Technik hinaus gehen. Das können unter anderem Thinktanks sein, also geschlossene Ruhe- und Rückzugsräume für längere und vertrauliche Meetings und Telefonate in Open-Space-Büros. In einer Studie von Samsung gaben 83% der befragten Mitarbeitenden an, dass sie nicht ausreichend technisch ausgestattet sind, um den hybriden Arbeitsalltag zu meistern. Weitere Voraussetzungen zum erfolgreichen Arbeiten im Homeoffice: 

  • Seien Sie erreichbar und machen Sie ihren Kolleg*innen sichtbar, wann sie zu erreichen sind, sollten sie mal verhindert sein. 
  • Klare Zielformulierungen helfen eigenständiger zu arbeiten 
  • Formulieren Sie Ihre Ziele präzise und deutlich, um Missverständnissen vorzubeugen und eine Orientierungshilfe zu bieten. Dabei ist es wichtig, dass die Aufgaben und deren Zeitaufwand schriftlich fixiert werden. 
  • Disziplin, Zeitmanagement und eine gute Selbstorganisation 
  • Bringen Sie Ihren Mitarbeitenden diese Fähigkeiten in geeigneten Schulungsformaten näher und nutzen Sie und Ihr Team Tools, die sie dabei unterstützen.
Communardo
Bild: Communardo

Eine neue Vertrauenskultur

Das hybride Arbeiten hat zur Folge, dass Ihre Mitarbeitenden die Aufgabe übertragen bekommen haben, ihre Arbeitsweise selbst zu wählen und zu organisieren. Sie entscheiden wo, wann und wie lange sie arbeiten möchten. Das Vertrauen der Führungskraft in die eigenen Mitarbeitenden ist hierbei unverzichtbar. Früher war es teilweise einfacher einzuschätzen, wann das Team an den Aufgaben arbeitet und ob die Arbeitszeit effektiv genutzt wird. Durch die räumliche und zeitliche Asynchronität ist das nicht mehr ohne Weiteres möglich.

Welche Möglichkeiten gibt es dennoch einen Überblick über die Arbeitszeitgestaltung und mögliche Schmerzpunkte zu bekommen?

  • Kommunikation
    Kommunikation ist hier, wie so oft, der Schlüssel zum Erfolg. Fragen Sie gezielt bei Ihren Mitarbeitenden nach, ob Sie einen Blick auf die Bearbeitung ihrer Aufgaben werfen können.
  • Transparenz
    Machen Sie Ihre eigene Arbeit sichtbar, sodass Ihre Mitarbeitenden es Ihnen gleich tun. Nutzen Sie und Ihr Team gemeinsame To Do-Listen und teilen Sie gegenseitig Ihre Kalender.
  • Regelmäßigkeit
    Finden Sie in wöchentlichen oder täglichen Meetings heraus, an welchen Aufgaben Ihre Mitarbeitenden gerade arbeiten, und helfen Sie gezielt bei Fragen weiter, sodass Hindernisse beseitigt werden können.

Zurück zum Wir-Gefühl  

Durch die hybride Arbeit ergeben sich für viele Unternehmen völlig neue Dimensionen der Zusammenarbeit. Für die Teamarbeit ist es nicht länger eine Voraussetzung, dass sich die beteiligten Personen zur gleichen Zeit am gleichen Ort befinden. Unterschieden wird nun zwischen synchroner und asynchroner Kommunikation, je nach Ausgangslage.

Durch Tools wie Microsoft Teams, Slack und Co. werden Teams trotz räumlicher Trennung weiterhin miteinander vernetzt. Dokumente und Aufgaben werden über einen Mausklick miteinander geteilt und Meetings finden per Videomeeting statt. Doch können diese Methoden den direkten Kontakt zu Ihren Mitarbeitenden ersetzen?

Einen großen Nachteil, der aus der Etablierung der hybriden Arbeitsweise resultiert, ist das Risiko, das Team-Gefühl aus den Augen zu verlieren. Für 56 Prozent der Mitarbeitenden ist es seit der Pandemie wichtiger, die Möglichkeit zu haben, sich persönlich mit den Kolleg:innen auszutauschen.4 Zufällige Begegnungen im Büro und das spontane Gespräch mit Kolleg*innen werden immer seltener. Umso wichtiger ist es nun, dass Sie als Führungskraft durch geeignete Maßnahmen dem entgegenwirken. Unser Aufruf dazu: Nehmen Sie das Thema ernst. Im Arbeitsalltag hat sich inzwischen eine gewisse Gewöhnung an die neue Situation eingestellt. Irgendwie funktioniert es. Dabei werden wir erst in Zukunft sehen, ob es wirklich funktioniert, oder ob ein weiter so ohne Veränderung der Rahmenbedingungen evtl. Schäden hinterlässt. 

Quellen

1) www.capgemini.com/de-de/resources/the-future-of-work/
2) www.microsoft.com/en-us/worklab/work-trend-index/hybrid-work
3) persoblogger.de/download/die-zukunft-der-arbeit-whitepaper-nach-studie-von-sharp
4) news.samsung.com/de/decentralized-living-studie-2021-hybrid-work 

Matthias Lorentz

Matthias Lorentz ist als Berater für Adoption Kommunikation & Change Management bei Communardo tätig. Er begleitet seit über 10 Jahren große und mittelständische Unternehmen bei Veränderungsprozessen rund um den digitalen Arbeitsplatz, Interne Kommunikation und Microsoft 365.

Dirk Wippern

Dirk Wippern beschäftigt sich damit, wie Menschen in unterschiedlichen Organisationen (besser) zusammen arbeiten und kommunizieren können. Er ist als als Branch Manager bei Communardo tätig und begleitet Kunden bei Veränderungsprozessen.

Interesse geweckt?

Diesen und viele weitere spannende Artikel zur hybriden Arbeitswelt finden Sie in unserem BEYOND-Guide.

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