Digitale Transformation
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Serpil Patek, Gruppenleiterin „Digitale Medien“ beim österreichischen Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen BILLA, im Gespräch über digitale Innovationen für die interne Kommunikation und den Aufbruch in eine neue Kommunikationswelt. Im Interview erklärt sie die Vorzüge interaktiver, sozialer Medien für die interne Kommunikation und spricht über die Kommunikationsbedürfnisse von Mitarbeitern.

Medien sind das eine, Inhalte und Botschaften das andere. Wenn der Content nicht passt, hilft auch das beste Medium nichts. Woran orientieren Sie sich, wenn Sie auf der Suche nach Themen für die interne Kommunikation sind? Wie identifizieren Sie relevanten Content?

In einer funktionierenden und modernen „internen Kommunikation“ ist man nicht mehr auf der Suche nach Themen. Viele Themen ergeben sich ganz selbstverständlich aus den ToDo’s im Unternehmen bzw. aus relevanten Neuigkeiten, die an das Mitarbeiterteam transportiert werden müssen. Heute besteht eher die Gefahr einer massiven Informationsüberflutung. Die interne Kommunikation hat die gewichtige Aufgabe, Inhalte zu selektieren und dann zielgerichtet zu steuern. Zusätzlich orientieren wir uns bei der Themenerstellung auch an den Mitarbeitern selbst – welche Themen sind ihnen besonders wichtig, wo gibt es erweiterten Informationsbedarf und wie können wir sie gut motivieren? Hier entscheiden wir vor allem anhand des Content-Umfangs sowie der Zielgruppe, über welchen Kanal wir das Thema spielen.

Das Abbilden digitaler Trends in der internen Kommunikation sollte kein Selbstzweck sein. Wie schaffen Sie es, dass neue technische Lösungen in den Augen der Beschäftigten nicht als „Spielerei“ daherkommen?

Interne Kommunikationslösungen entwickeln sich in den letzten Jahren rasend schnell weiter – ganz natürlich angepasst an die generell veränderte Kommunikationswelt. Insofern sind unsere User dann weder überrascht von einem neuen Tool, das ihnen das Leben erleichtert, noch besteht die Gefahr, dass Lösungen kritisch hinterfragt werden. Die Bedürfnisse der Mitarbeiter – gerade in einer dezentralen Organisation – sind, effizient und in time informiert zu werden sowie auf einfache Art und Weise in einen interaktiven Austausch treten zu können. Dass heutzutage eine Vorstandsbotschaft zum Beispiel per Video an das Team übermittelt wird, entspricht dem Trend, alle Beteiligten mobil und rasch ins Boot zu holen. Außerdem sagt ein Bild bzw. Video mehr als tausend Worte in Form seitenlanger Textinfos. Solche unkomplizierten Lösungen braucht es einfach und sie kommen dann auch sehr gut an.

Worauf kommt es an, wenn man Nice-to-have-Lösungen von tatsächlich zur beabsichtigten Zweckerfüllung zentralen Innovationen trennen will? Merkt man erst im Laufe der Zeit, ob ein Kanal oder Tool tatsächlich zur Zweckerfüllung geeignet ist?

Zunächst möchte ich feststellen, dass „nice-to-have“ oft als Synonym für „nicht unbedingt notwendig“ verwendet wird. Hier muss man aus meiner Sicht ganz klar trennen: Was braucht es unbedingt, um den Job gut zu erfüllen; wo gibt es einen unmittelbaren Return on invest? Und welche Lösungen haben eine indirekte und nicht sofort mess- und erkennbare Qualität, zahlen aber wohl in eine mittel- bis langfristige Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung ein. Der Hauptfokus wird klarerweise immer auf Tools liegen, die zur Unterstützung oder Erfüllung des Jobs dienen. Diese gilt es laufend mittels Feedbacks der Rezipienten zu screenen und weiterzuentwickeln oder – wenn sie nicht erfolgreich sind – zu canceln. Aber auch eine so genannte „Nice-to-have“-Gamifikation kann durchaus Sinn machen und auf eine innovative Art und Weise zum Beispiel Wissen vermitteln.Serpil Patek ist Gruppenleiterin „Digitale Medien“ in der Internen Kommunikation der BILLA AG. Sie startete als Lehrling bei BILLA. Umwege via IT und persönliche Leidenschaft machten aus dem Vertriebsprofi eine begeisterte Kommunikationsexpertin mit klarer Vision.

neue KommunikationsweltSerpil Patek spricht im November auf der 22. Fachtagung Interne Kommunikation der SCM im Düsseldorf. Dort erklärt sie „Wie aus Mitarbeitern eine begeisterte Community wird“.

Zur Tagung Interne Kommunikation

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