Veränderungskommunikation oder „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“
„Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“, so hieß der Round Table der Agentur Sequentis Medien aus Mainz im Rahmen der Fachtagung Interne Kommunikation der SCM am 7. und 8. November 2018 in Düsseldorf. Was hat die Angst eines Torwarts mit der internen Kommunikation im Umfeld von Veränderung zu tun? Wir sprachen nach der Veranstaltung mit Sequentis-Vertreter und Strategieexperte Thomas Sauerlaender über Veränderungskommunikation.SCM: Herr Sauerlaender, vor wenigen Tagen haben Sie auf unserem Kongress einen Round Table moderiert, wie ist es gelaufen?
TS: Sehr gut, das lag auch an Ihrer wirklich perfekten Organisation und der sehr ausgefeilten Konzeption…
SCM: Das freut uns! Das Thema ihrer Runde war die Angst des Tormanns beim Elfmeter. Ein ungewöhnlicher Titel.
TS: Ja, Sie wissen ja, wie das ist in der Kommunikation: Man muss ein bisschen Neugier verbreiten, um Teilnehmer zu gewinnen. In Wirklichkeit ging es natürlich um die interne Kommunikation, besonders im Umfeld der Digitalisierung.
SCM: Was hat das mit Angst zu tun?
TS: Sehr viel. Wir sind eine Kommunikationsagentur aus Mainz, die sich auf interne Kommunikation im Umfeld von Veränderungen spezialisiert hat. In unserer täglichen Arbeit erleben wir immer wieder, dass Angst herrscht. Nicht nur vor der Veränderung, sondern auch allgemein vor dem Thema Digitalisierung der Kommunikation mit den Mitarbeitern. Man möchte nicht der Überbringer der schlechten Nachricht sein.
SCM: Und was hat das alles mit dem Tormann zu tun?
TS: Nun ja, so ein Tormann hat es ja auch nicht leicht (lacht). Er steht im Tor und weiß nicht so genau, was da auf ihn zukommt. Wenn er jedoch ein motiviertes und gut aufgestelltes Team vor sich spielen sieht, braucht er keine Angst zu haben. Er weiß sogar, dass, sollte er einen Schuss mal nicht halten, sein Team das ausgleichen kann. Mit dieser Metapher spielen wir ein wenig.
SCM: Inwiefern?
TS: In der Veränderungskommunikation ist es ähnlich, wenn Sie ein gut aufgestelltes Team haben, ein tolles Konzept, die richtige Strategie, sauber ausgearbeitete Kernbotschaften, zielgruppengerechte Medien und nicht zuletzt ein professionelles, agiles Projektmanagement, können Sie locker und entspannt in Ihrem Tor stehen und brauchen keine Angst zu haben. So, wir sollten jetzt mal aufhören über Angst zu reden! (lacht)
SCM: Was schlagen Sie vor?
TS: Da gibt es noch so einiges zum Thema Change. Zum Beispiel die genaue Auswertung der Zielgruppenanalyse unter besonderer Berücksichtigung des Permafrosts?
SCM: Permafrost? Was hat die interne Kommunikation denn mit Dauerfrost zu tun?
TS: Bei Veränderungen und deren Umsetzung hat nicht selten das Mittlere Management ein Problem; sie verharren manchmal, eben wie „Permafrost“, sind hin und hergerissen und blockieren das System. Das hat unter anderem mit ihrer Sandwichposition zwischen Unternehmensführung und Mitarbeitern zu tun.
SCM: Und wie gehen Sie damit um?
TS: Wir berücksichtigen das in unserer Strategie und legen bei der zielgruppenspezifischen Ansprache ein besonderes Augenmerk auf diese Führungskräfte. Denn sie sind es, die das Vertrauen ihrer Teams haben, sodass es absolut entscheidend ist, diese Zielgruppe ins Boot zu holen.
SCM: Das klingt alles sehr kompliziert…
TS: Nein, so schwierig ist das nicht. In der Veränderungskommunikation ist es wie im richtigen Leben. Man braucht gesunden Menschenverstand, Empathie und die Erfahrung guter Berater und Kommunikations-Handwerker!
SCM: Herr Sauerlaender, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!
Hier können Sie das Graphic Recording, das während der Session entstand, in groß herunterladen.Tourmanager von Police, erste Filmerfahrungen beim „Casting“ der berühmten Piemont Kirsche und ein intensiver Ausflug in die Pädagogik – Thomas Sauerlaender ist ein agiler Macher. Bei Sequentis Medien – Agentur für interne Kommunikation ist der Seniorberater seit über zehn Jahren für Strategie und Konzeption verantwortlich.