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Interne Kommunikation 2019: Das sind die 5 Top-Trends

interne Kommunikation 2019
Bild: Unsplash

„Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern“ – dasselbe lässt sich auch in Hinblick auf die interne Kommunikation 2019 sagen. So schnell wie sich die Kommunikationsgewohnheiten der Menschen mit dem Einzug von digitalen Plattformen, Apps und Smartphones gewandelt haben, so dynamisch muss sich auch die organisationsinterne Kommunikation stetig an die neuen Formen von Austausch und Kollaboration anpassen, um den Kontakt zu ihren Bezugsgruppen zu halten.

Kommunikatoren sollten zu diesem Zweck stets mit wachem Blick durch die Welt gehen, denn rund um die Laptop- und Smartphone-Displays, die allerorten das Bild prägen, zeichnen sich die neusten Trends ab und lassen erahnen, wie wir in zehn oder 20 Jahren zusammenarbeiten werden.

Im Folgenden haben wir eine Auswahl der größten Trends zusammengestellt, die die interne Kommunikation 2019 und darüber hinaus prägen werden.

1. Mobile Mitarbeiter-Apps

Während mobile Apps in vielen anderen Bereichen mittlerweile fast schon ein alter Hut sind, ist die interne Kommunikation 2019 gerade erst dabei, das Potenzial der digitalen Helferlein zu erschließen. Der große Vorteil: Mit mobilen Mitarbeiter-Apps lassen sich Beschäftigte ohne festen PC-Arbeitsplatz wie zum Beispiel am Fließband oder im Transportsektor problemlos erreichen. Und das neue Maß an Flexibilität resultiert nicht nur aus der Tatsache, dass ortsungebunden kommuniziert werden kann.

Maßgeschneiderte Funktionalität, großer Nutzen

Wie in modernen Unternehmensplattformen können Inhalte personalisiert und damit zielgerichtet an die passenden Adressaten gespielt werden. Push-Nachrichten, Chat- und Konferenzfunktionen sowie angebundene Tools zur Kollaboration ergänzen das breite Funktionsspektrum mobiler Apps. Richtig eingesetzt ist der Nutzen für Mitarbeiter und interne Kommunikation immens.

Wie das geht, zeigt unter anderem das Modehaus Ramelow mit seiner preisgekrönten Mitarbeiter-App PIA. PIA erhielt im Mai 2018 den Inkometa-Award für erfolgreiche interne Kommunikation in der Kategorie „Kleine Idee, große Wirkung“ und hat den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen 350 Mitarbeitern an den sieben Standorten von Ramelow revolutioniert. Und da PIA so erfolgreich ist, soll die App-Lösung weiter ausgebaut werden: „Wir wollen das Maximum aus der Mitarbeiter-App herausholen“, sagt Clara Becker, Head of Marketing & Digital Operations bei Ramelow. „Geplant ist nicht nur, Arbeitszeiten und Schichtpläne sowie ein digitales Schwarzes Brett in die App zu integrieren – mittelfristig wollen wir über die App auch E-Learning-Inhalte abbilden, um den Wissenstransfer im Unternehmen zu verbessern.“

Mobile Kanäle als Motor von Veränderung

Michael Röll, seit Mitte 2018 Director Communications & Sustainability TUI DX, hat in seiner Zeit als Leiter Konzernkommunikation der TUI Group mit der App smile2GO die mobile Mitarbeiterkommunikation beim weltweit führenden Touristikkonzern eingeführt. Er sieht in dieser Entwicklung eine große Chance für die interne Kommunikation 2019 und darüber hinaus: „Viele Konzerne treiben die Flexibilisierung von Arbeit voran, womit sich feste Strukturen zusehends auflösen. Mobile Kommunikationskanäle wie Mitarbeiter-Apps unterstützen, treiben diesen Wandel und sichern der internen Kommunikation die Stellung als Motor von Veränderung.“Wollen Sie mehr zum Thema erfahren? Dann lassen Sie sich inspirieren von Vi2Go, der Mitarbeiter-App von Viessmann, oder lesen Sie, mit welchen drei Bausteinen der Bau der App gelingt.

2. Video & Bewegtbild

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Was – wenn man dem Sprichwort glauben mag – dann erst ein Film zu leisten im Stande ist, dies entdeckt die interne Kommunikation 2019 wohl mehr als bislang schon für sich. Video-Content hat in Zeiten von Multimedia und Smartphone-Kameras gleich mehrere Vorteile: Ein kurzes Video-Update vom CEO ist schnell produziert, erzeugt Nähe, wirkt authentisch und transportiert im besten Fall in wenigen Sekunden mehr Inhalt als ein mehrseitiger Text. Eine filmisch umgesetzte Corporate Story erzählt die Unternehmensgeschichte als Heldenreise, lädt zum Mitfiebern ein, schafft Identifikation und bietet Orientierung.

Entscheidend für den Erfolg solcher Videos sei dabei die Haltung, wie Wolfgang Lanzenberger, Corporate-Film-Experte, Buchautor und Inkometa-Jurymitglied betont. „Es macht wenig Sinn dieselben Plattitüden, die für gewöhnlich mit viel Pathos in Imagefilmen hinausposaunt werden, nach innen zu spielen. Wer, wenn nicht die Mitarbeiter kennen die Kehrseite der Medaille. Um ein gewisses ‚Tribe‘-Gefühl zu stimulieren ist eine raffiniertere Form der Ansprache notwendig. Humor oder Selbstironie wären beispielsweise geeignete Mittel, um einer drohenden Langeweile bei Usern vorzubeugen, aber auch zu zeigen, dass das Unternehmen zur Selbstreflexion fähig ist. Wenn dies mit der notwendigen Lockerheit oder Coolness stattfindet: Jackpot!“

Interne Kommunikation 2019: Emotionen, Nähe, Aussagekraft

Ideal ist Bewegtbild-Content, um Emotionen zu transportieren und ganz nebenbei Botschaften zu vermitteln, Unternehmensziele und -kultur greifbar zu machen. Zudem ist ein Video schneller angesehen, als ein Text gelesen ist. Dies adressiert die Medienkonsumgewohnheiten der Bezugsgruppen in digitalen Zeiten.

Im betreffenden SCM-Seminar erfahren Sie mehr dazu, wie Sie mit dem Smartphone professionellen Video-Content entstehen lassen. Oder wollen Sie sich einen Überblick über sämtliche Instrumente und Formate verschaffen, die Sie sich für Ihre interne Kommunikation zu Nutze machen können? Dann belegen Sie das 2. Modul des dreiteiligen Intensivkurses Interne Kommunikation der SCM.

3. Chatbots und Künstliche Intelligenz

Schneller ans Ziel gelangen – dies ist nicht nur im sportlichen Wettbewerb gefragt, auch im Unternehmenskontext ist Zeit gleichbedeutend mit Geld. Daraus lässt sich ableiten, warum Chatbots und Künstliche Intelligenz auf dem Weg zum nächsten großen Trend in der internen Kommunikation sind. Und nicht nur das: Die neue Technologie hat das Potenzial, unsere Arbeitsweise zu revolutionieren.Ob Standardfragen beispielsweise im Rahmen von Onboarding-Prozessen mittels Bots automatisiert beantwortet werden, der digitale Gesprächspartner in Sekundenschnelle den Weg zum richtigen Ansprechpartner im Unternehmen weist oder fremdsprachige Texte in Echtzeit maschinell übersetzt werden und so etwa der Austausch zwischen verschiedensprachigen Standorten vereinfacht wird – die Künstliche Intelligenz nimmt dem Menschen Arbeit ab, schafft Zeit für alternative Tätigkeiten und unterstützt Zusammenarbeit und Dialog. Der Einsatz von Automatisierung verspricht daher großes Potenzial für Unternehmen und ihre interne Kommunikation 2019. Das Spektrum möglicher Anwendungsbereiche ist groß und wird sich erweitern, je ausgefeilter die Technik wird.

Ungeahnte Anwendungsmöglichkeiten, großes Potenzial

Roland Klein, Geschäftsführer der IPI GmbH und Fachjuryleiter der Kategorie „Digital Workplace“ beim Inkometa, gibt einen Ausblick auf die absehbare Bedeutung der neuen Technik für die interne Kommunikation: „Man setzt heute große Hoffnungen in die künftigen Möglichkeiten durch Künstliche Intelligenz – vor allem an der Stelle, die seit jeher die große Herausforderung eines jeden internen Kommunikationssystems schlechthin darstellt: Wie bekomme ich die richtige Information zur richtigen Zeit an den richtigen Mitarbeiter? Genau hier wird KI ansetzen und die Kommunikation in ein neues Zeitalter befördern. KI-Systeme werden künftig Inhalte jeglicher Art immer besser verstehen, bewerten und kategorisieren können. KI wird Texte, aber auch Bilder, Audiodateien und Videos somit eigenständig verschlagworten und thematisch einordnen. Das wiederum erlaubt eine weitestgehend automatisierte Zuordnung von Inhalten zu Zielgruppen. Die heute noch übliche manuelle Zuordnung eines Artikels zum thematischen Kontext oder zu einer Zielgruppe durch einen Redakteur oder Autor könnte damit weitestgehend entfallen. Mithilfe der Fähigkeit des KI-Systems, selbst dazuzulernen, wird diese autonome Personalisierung allein durch die bloße Nutzung der Kommunikationstools mit der Zeit immer besser werden. Sogar selbstlernende und selbstoptimierende Navigationsstrukturen sind damit künftig denkbar. KI wird die persönliche Kommunikation mit Sicherheit nicht ersetzen können, aber schon heute gibt es Systeme, die in einen quasi ‚natürlichen‘ Dialog mit einem Menschen treten können. Hierbei ist kaum noch erkennbar, ob der Gegenüber ein Mensch oder eine Maschine ist. Alexa, Siri und Co. lassen bereits heute erahnen, wohin die Reise gehen könnte. Für die interne Kommunikation ergeben sich damit ungeahnte Möglichkeiten bei minimalen Personaleinsatz. Für die Mitarbeiter wird dann endlich ein uraltes Versprechen wahr: nämlich jederzeit die Information sofort zur Verfügung zu haben, die man gerade in dem Moment und an dem Ort, an dem man ist, benötigt.“

4. Tools für Themenmanagement und Selbstorganisation

Überstrahlt von digitalen Medien werden oftmals Management Tools zur Selbstorganisation oder für das Themenmanagement. Dabei sind sie für den komplexen Alltag innerhalb wie außerhalb der Kommunikationsabteilung mindestens genauso wichtig. Immerhin wird von der internen Kommunikation zunehmend erwartet, Tools und Plattformen für die Kollaboration im Unternehmen bereitzustellen.

Spezifische Lösungen für den komplexen Arbeitsalltag

Doch während viele Kommunikationsverantwortliche versuchen, der antiquierten E-Mail mit einer neuen interaktiven Unternehmensplattform zu Leibe zu rücken und digitale Zusammenarbeit auf einer zentralen Plattform zu ermöglichen, sind Beschäftigte oft schon viel weiter. Sie suchen sich speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Tools und arbeiten gegebenenfalls unter dem Radar der internen Kommunikation mit eigenen digitalen Helfern für ihre tägliche Arbeit. Gerade in Zeiten agiler Teams, komplexer Prozesse und vielschichtiger Themen besitzen spezifische Lösungen für das Themen- und Projektmanagement großes Potenzial – interne Kommunikation sollte dies erkennen und sich zu Nutze machen.

„Die Ära der großen Systeme und Prozesslösungen geht zu Ende“

Jörg Pfannenberg, Geschäftsführer von JP│KOM und Fachjuryleiter der Kategorie „Strategie“ beim Inkometa-Award, ordnet die Entwicklung wie folgt ein: „Wir beobachten, dass die Ära der großen Systeme und Prozesslösungen zu Ende geht. Die digitale Transformation versetzt ihnen den agilen Todesstoß, das könnte auch den digitalen Arbeitsplatz mit seinem allumfassenden Anspruch treffen. Wie das Wasser suchen sich die Menschen den leichtesten und schnellsten Weg zum Ziel: Im Zweifel lieber einen Messenger und viele kleine Werkzeuge. Sie erwarten Usability, Echtzeit-Kommunikation und einen digitalen Zugang auch von unterwegs. Im Projektmanagement geht es um Selbstorganisation, schnelle und visuelle Werkzeuge wie Trello aus der Scrum- und Kanban-Tradition sind auf dem Vormarsch. Meine persönliche Meinung: Der Newsroom am großen Tisch, so wie früher in der Focus-Werbung, ist nicht das Modell der Zukunft.“

5. Persönliche Kommunikation als Ausgleich zu „digital“

Vielleicht unerwartet, aber nicht zu Unrecht: Gerade in Zeiten der Digitalisierung gewinnt persönliche Kommunikation zunehmend an Bedeutung. Das analoge Pendant zum digitalen Austausch wird als willkommene Abwechslung wahrgenommen und strahlt umso mehr Wertschätzung aus, je digitaler die Abläufe im Unternehmen – und die Welt ringsherum – sind. Analoge Kommunikation ist so angesagt wie lange nicht mehr. Dabei ist der direkte persönliche Austausch noch nie wirklich aus der Mode gekommen: Bereits im Trendmonitor 2016 zeigte sich, dass das persönliche Gespräch mit 98 Prozent nach wie vor das am häufigsten genutzte Instrument der internen Kommunikation ist. Auch für interne Kommunikation 2019 bleibt der persönliche Austausch unverzichtbar.

Gerade heute: analog in digitalen Zeiten

Obgleich digitale Kommunikation immer persönlicher wird, kann schlichtweg kein digitales Tool oder Medium denselben Grad an Qualität, Aufmerksamkeit und Wertschätzung des persönlichen Gesprächs bieten. Nicht zuletzt aus diesem Grund widmete sich zuletzt eine ganze Ausgabe das Fachmagazins BEYOND für interne Kommunikation dem persönlichen Austausch.

Ellen Löffler, Leiterin Interne Kommunikation der österreichischen Supermarkt-Kette BILLA bringt die Bedeutung der persönlichen Kommunikation in ihrem Gastbeitrag auf interne-kommunikation.net auf den Punkt: „Gerade bei der internen Kommunikation geht nichts über die persönliche face-to-face Kommunikation von Mitarbeiter zu Mitarbeiter und Vorgesetztem zu seinen Teams. Der persönliche Kontakt ist gerade in einer volatilen Welt von immenser Bedeutung und fördert Vertrauen und Offenheit im Dialog.“

Einzigartige Vorzüge machen persönlichen Austausch unersetzbar

Warum das so ist, erklärt Prof. Dr. Ulrike Buchholz, Professorin für Unternehmenskommunikation an der Hochschule Hannover und Jurymitglied des Inkometa. „Medienvermittelte Kommunikation, also auch die Kommunikation über digitale Kanäle, hat den Nachteil, dass etwaige Rückfragen der Mitarbeitenden nicht unmittelbar angemessen beantwortet werden können. Häufig besteht aber der Wunsch nach tiefergehenden Erklärungen, so zum Beispiel nach Bekanntgabe einer wichtigen Information. Die persönliche Kommunikation ist in dieser Hinsicht besonders leistungsfähig. Sie kann die auf digitalem Weg vermittelten Inhalte anreichern und sie „Face-to-Face“ unmittelbar in den gewünschten Kontext setzen. Je mehr Medien für die Kommunikation eingesetzt werden – und die sind inzwischen häufig digital –, umso mehr sollte man also für einen Ausgleich über persönliche Kommunikation sorgen, um neben dem Verkünden auch ausreichend Gelegenheiten zum Zuhören zu schaffen.“

Fazit

Ein Blick auf die interne Kommunikation 2019 verspricht eine spannende Zukunft. Der Grad an Professionalisierung, der in den vergangenen Jahren bereits erreicht worden ist, wird weiter steigen. Mit der zunehmenden Bedeutung für den Unternehmenserfolg in der komplexen VUCA-Welt wachsen Budgets und Innovationskraft. Wir sind uns sicher: Interne Kommunikation 2019 wird neue Maßstäbe setzen!

Philipp Bahrt

Philipp Bahrt verantwortet bei der SCM – School for Communication and Management in Berlin den Themenbereich Interne Kommunikation. Er ist Chefredakteur des Fachmagazins „BEYOND“ und arbeitet im Rahmen von Vorträgen, Fachbeiträgen und Studien zu verschiedenen Themen rund um die digitale Transformation und ihre Bedeutung für die organisationsinterne Zusammenarbeit. Der studierte Diplom-Volkswirt interessiert sich besonders für die Schnittstellen von effizienten Organisationsstrukturen und wertschätzender, einbeziehender Kommunikation.

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