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Interne Kommunikation 2021: Die 8 größten Trends fürs neue Jahr

interne Kommunikation 2021
Bild: Unsplash

2020 ist vorbei – Zeit das bewegte Jahr Revue passieren zu lassen und die interne Kommunikation 2021 in den Blick zu nehmen. In diesem Beitrag wollen wir Learnings und neue Trends skizzieren und mit einem frischen Blick darüber nachdenken, was für die interne Kommunikation 2021 wichtig wird.

Was war das für ein Jahr? Auch mit etwas Abstand nach dem Jahreswechsel fällt es teilweise schwer, all die Veränderungen auf den Punkt zu bringen, die Arbeit für die interne Kommunikation 2021 prägen werden. Social Distancing, Home Office, flächendeckende und alternativlose Digitalisierung – dies sind nur einige Stichworte, die den Wandel beschreiben. In Wahrheit waren die Veränderungen weitaus tiefgreifender. Und viele von ihnen werden bleiben.

1.  Eigeninitiative, Wertschätzung und Dankbarkeit

Die erzwungene Dezentralisierung durch die Covid-19-Pandemie trennte die Menschen nicht etwa voneinander, sondern sie schärfte den Sinn für die Gemeinschaft und die gemeinsamen Ziele. Eine so nicht zu erwartende Gegenbewegung setzte ein: In Unternehmen übernahm der allergrößte Teil der Mitarbeitenden in beeindruckendem Maße Eigenverantwortung und stellte sich in den Dienst der gemeinsamen Sache. Die Folge: Ein unvermeidlicher Hierarchieabbau und eine Transformation von Organisationskulturen, die mehr oder weniger über Nacht vonstatten ging. Von heute auf morgen ging es nur noch miteinander, nicht gegeneinander oder nacheinander.

Die organisationsinterne Solidarität funktionierte dabei im Übrigen über die in den letzten Jahren wieder vermehrt beschworenen Grenzen hinweg. Interne Kommunikation und Zusammenarbeit erfolgte international erstaunlich gut – vielleicht sogar besser als je zuvor. Alle saßen im selben Boot und lernten von- und miteinander. „Insbesondere bei einer offenen Unternehmenskultur, in der zwischenmenschliches Vertrauen eine große Rolle spielt, konnten Organisationen enorm vom internationalen Dialog profitieren. Alle Mitarbeitenden waren gleich betroffen von Virtualität, Digitalisierung und Pandemie und lernten den gegenseitigen Erfahrungsaustausch umso mehr zu schätzen“, ergänzt Prof. Dr. Christoph Barmeyer vom Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation der Universität Passau. Die gemeinsame, internationale Erfahrung wird nachwirken und hat das Potenzial, die interne Kommunikation 2021 nachhaltig zu prägen (Tipp: Erfolgsrezepte für die internationale interne Kommunikation 2021 und darüber hinaus finden sich in der aktuellen Ausgabe des IK-Fachmagazins BEYOND – jetzt keine Ausgabe mehr verpassen mit dem neuen Abo!).

Auch Carsten Rossi, Geschäftsführer von Kammann Rossi bestätigt diesen Trend und leitet Aufgaben für die interne Kommunikation 2021 ab: „Die interne Kommunikation muss lernen, die Mitarbeiter*innen nicht als Objekte, sondern als Subjekte zu sehen. Wertschätzung drückt sich weniger dadurch aus, dass man mehr Services anbietet, sondern dadurch, dass man die Erfahrungen, Meinungen und die Geschichten der Mitarbeitenden ernst nimmt und sie selber zu Protagonist*innen der Kommunikation macht. Mittel und Taktiken, das zu erreichen, sind z.B. persönliches Storytelling, aktives Community Management und der kontinuierliche Einsatz von Umfragen und anderen Feedback-Mechanismen.“

Unter dem Eindruck der skizzierten Erfahrungen wird die interne Kommunikation 2021 verstärkt den Fokus darauf legen, was wirklich wichtig ist. Die Reduktion auf das Notwendige, Machbare und Benötigte wird die Mitarbeitenden und ihre Bedürfnisse noch stärker ins Zentrum moderner IK rücken. Sie werden in ihrer Rolle als mündige und selbstständige Menschen gestärkt, die ihre individuellen Fähigkeiten im Sinne der Organisation einbringen und sich selbst entfalten. Gerade zu Beginn der Corona-Krise stand eigenverantwortliches Handeln hoch im Kurs. Das wird bleiben. Die Herausforderung für die interne Kommunikation 2021: Orientierung und Hilfestellung für die zunehmend dezentrale Arbeit werden ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen – und müssen von Verantwortlichen der internen Kommunikation organisiert und vorangetrieben werden!

2.  Moderne, digitale Führung

Tradierte Führungsmethoden und straffe Hierarchien haben seit dem letzten Jahr endgültig ausgedient. Dass damit keine nachhaltige Motivation entsteht und insbesondere junge qualifizierte Arbeitskräfte anders geführt werden wollen, war schon vorher kein Geheimnis. Dass derartige Führungsmodelle in Anbetracht der neuen Situation aber vollständig an ihre Grenzen stoßen und sogar den Unternehmenserfolg gefährden, ist neu. Für zeitgemäße Führung und Führungskommunikation braucht es Haltung (siehe auch Beitrag „Standpunkt oder Buzzword – Wie hältst du es mit der Haltung?“), Glaubwürdigkeit, Authentizität und vor allem Vertrauen. Außerdem müssen Führungskräfte und die interne Kommunikation 2021 ein gutes Gespür für den Purpose ihres Unternehmens besitzen, um den Mitarbeitenden die nötige Orientierung bieten zu können. Diese Aspekte guter Führungskommunikation sind nicht neu, wie etwa die Beiträge „Purpose: Identitätsvergewisserung als Aufgabe für interne Kommunikation“ von Inkometa-Jurymitglied Prof. Dr. Ulrike Buchholz und „Was sind (Unternehmens-)Werte wert?“ von Birgit Ziesche, Leiterin globale interne Kommunikation von Henkel, aus dem Jahr 2019 zeigen. 

Moderne Führung ist flexibel, kommt ohne Kontrolle aus und muss auch digital funktionieren. Dies stellt sogar gut geschulte Führungskräfte und ihre Führungskommunikation vielerorts vor ganz neue Herausforderungen. Interne Kommunikation 2021 darf nicht erwarten, dass Führungskräfte dieser Aufgabe von selbst gewachsen sind bzw. sie alleine bewältigen können. Vielmehr bedarf es – gerade in Bezug auf die Führungskommunikation – einer umfassenden und professionellen fachlichen Unterstützung. Führungskräfte als wichtige Multiplikator*innen für IK-Verantwortliche innerhalb der Organisation werden es Ihnen danken, und Unterstützung gerne annehmen.

„Wenn Führungskräfte ihre Mitarbeitenden auch zukünftig wirklich erreichen möchten, dann muss ihnen nicht nur der Umgang mit virtuellen Werkzeugen wie Chat, Videokonferenzen oder digitalen Livetalks in Fleisch und Blut übergehen. Digital Leadership heißt auch, das Manager*innen stets ein Gespür für die Sorgen und Nöte ihrer Mitarbeitenden brauchen. Auch virtuell Orte für Erfahrungsaustausch und Innovation schaffen, persönliche Nähe trotz Distanz erzeugen und dabei den richtigen Mix aus Präsenz- und Digitalformaten finden – all das verlangt Manager*innen ganz neue Führungsqualitäten ab. Wer da selbstkritisch und offen für Neues bleibt, ist auf dem besten Weg zu einem guten Digital Leader“, erklärt Lutz Hirsch, CEO von HIRSCHTEC.Damit Teamwork gut funktioniert und Führungskräfte als gute Vorbilder vorangehen können, braucht es daher eine enge Kooperation von IK und HR. Nicht zuletzt das für die berufliche Weiterentwicklung so wichtige Feedback muss auch auf digitalem Wege funktionieren. Dazu müssen Führungskräfte, aber auch Mitarbeitende gut geschult sein. Gerade in unseren herausfordernden Zeiten sollte Feedback konstant in beide Richtungen fließen. Gerade digital will es gelernt sein, motivierend und wertschätzend zu kommunizieren und dabei ehrliches, sachorientiertes – positives wie negatives – Feedback zu geben. Als Überprüfung der eigenen Arbeit sollten Kommunikator*innen auch die Möglichkeiten der Erfolgsmessung ausschöpfen, die gerade der Einsatz digitaler Medien und Kanäle bietet. Anregungen für die (digitale) Führungskräfte- und Führungskommunikation liefern Ihnen unter anderem die Beiträge „Der direkte Draht: Das Social Intranet als Instrument für Führungskräfte“  und „Von der Lehmschicht zum Brückenbauer: So gelingen Veränderungen“.

3.  Erlebnisse prägen Unternehmen und ihre (Kommunikations-)Kultur

Eine Erkenntnis, die nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für die ganze Organisation zentral ist, lautet: Das Erleben von Unternehmens- und Kommunikationskultur ist die Basis dafür, dass diese als etwas Positives empfunden werden können. Wer nur an der Seitenlinie steht und anderen beim Spiel zuschaut, wird Schwierigkeiten haben, sich als Teil des Ganzen zu fühlen und dieses mitzugestalten. Demnach ist das Erleben einer modernen, offenen, digitalen internen Kommunikation und Unternehmenskultur der Schlüssel für den Erfolg von Organisationen in digitalen, dezentralen Zeiten.

„Die interne Kommunikation hat sich in den vergangenen Jahren emanzipiert und wird als wichtiger Erfolgsfaktor wahrgenommen, um Mitarbeitende langfristig fürs Unternehmens zu begeistern und als Botschafter*innen zu gewinnen“, sagt Jörg Riedle, Leiter Interne Kommunikation bei TÜV SÜD. „Die Bedeutung solch guter und partizipativer Mitarbeiterkommunikation ist während der Corona-Krise nochmals besonders deutlich geworden – und wird den Bedeutungsgewinn der IK weiter beschleunigen.“ Jacqueline Juknat, Leiterin Kommunikation & IT-Kommunikation der HDI Deutschland / HDI Systeme, stimmt ein und erklärt: „Partizipation ist der Schlüssel zu einer positiven und offenen (Kommunikations-)Kultur. Dabei geht es nicht darum, einfach nur dabei zu sein, sondern vielmehr aktiv relevante Themen im Unternehmen mitzugestalten, eigene Erfahrungen, Kompetenzen und Ideen einzubringen und damit auch Verantwortung zu übernehmen. Interne Kommunikation kann und muss hier Treiberin sein, um kulturbildend zu wirken und damit gleichzeitig zum Unternehmenserfolg beizutragen.“

Nicht ohne Grund ist der Begriff der Employee Experience seit kurzem in aller Munde. Mitarbeitende müssen in die Organisationskultur eintauchen und mitmachen können, um nicht zu bloßen Empfänger*innen und Statist*innen degradiert zu werden. Wer das Feeling des Unternehmens vermittelt, leistet einen großen Beitrag für das Employer Branding, das Onboarding und die Bindung qualifizierter Fachkräfte. Employee Experience braucht eine interne Kommunikation 2021, die Prozesse stets aktiv begleitet und hinterfragt – und auch auf digitalem Wege Erlebnisse schafft.

4.  Mehr (digitale) Nähe trotz räumlicher Distanz

Was zunächst kontrovers klingt, passt doch zusammen: Das Social Distancing führte in der Praxis zu einem Mehr an Nähe, das digital vermittelt worden ist. Soziale Funktionen, interaktive Digitalformate, Videocalls und Bewegtbild-Content transportierten stärker als je zuvor das, was den persönlichen Austausch so wertvoll macht: Persönliche Akzente, Emotionen – kurzum das, was Organisationen als Formen menschlicher Kooperation lebendig macht. Berührungsängste wurden abgebaut, Geschichten digital erzählt und selbst Sommer- und Weihnachtsfeiern hybrid oder gänzlich digital konzipiert und umgesetzt.

Sicher – der persönliche Kontakt konnte dadurch nicht ersetzt werden. Dennoch war es verblüffend und lehrreich zu sehen, wie Menschen – und darunter nicht nur „Digital Natives“ – auch im digitalen Raum zusammenkommen und sich näherkommen können. „Ich habe diese Erfahrung insbesondere bei Teams gemacht, die über mehrere Standorte verteilt sind“so Rüdiger Stadler, Leiter der internen globalen Konzernkommunikation bei Continental„Dort gab es in der Vergangenheit oft das Gefühl der 2-Klassen Gesellschaft. Bestehend aus denen, die an einem Standort physisch zusammensaßen und den ‚Dazugeschalteten‘. Während der Pandemie waren plötzlich alle ‚dazugeschaltet‘, was dem Teamgeist durchaus gutgetan hat“, beschreibt er seine Beobachtungen. Von ähnlich positiven Erfahrungen mit den Möglichkeiten der digitalen Kommunikation und Zusammenarbeit berichteten uns bereits 2020 Clarissa Haller, Head of Corporate Communications von Siemens, in ihrem Beitrag „Working from home: Learnings aus der Corona-Zeit“ sowie Pierre de la Motte, Leiter der internen Unternehmenskommunikation der REWE Group, im Beitrag „one – Magazin der REWE Group: Digital durch die Krise“.

Die Vielfalt und Kreativität wird bleiben und uns auch zukünftig dabei helfen, physische Grenzen zu überbrücken. Insbesondere das Format der Hybrid-Events wird einen festen Platz innerhalb der internen Kommunikation 2021 und darüber hinaus einnehmen und sich fest etablieren. Zudem werden Formate wie etwa Unternehmens-Podcasts weiter an Anziehungskraft und Relevanz gewinnen (siehe hierzu auch „Potenziale von Audio & Podcasting in der internen Kommunikation“). Die interne Kommunikation 2021 wird in vollen Zügen aus dem neu entstandenen digitalen Know-how schöpfen können und weit über dieses Jahr hinaus einen wachsenden Teil der Belegschaft mit Digitalformaten bzw. digitalen Plattformen erreichen. Das auf Seiten der IK entstandene Wissen rund um den Einsatz von Geschichten (Weiterbildungs-Tipp: Videokurs „Storytelling“) sowie von Video-Formaten (Weiterbildungs-Tipp: Videokurs „Videos für die Unternehmenskommunikation und Marketing – produce it yourself“)  wird Kommunikator*innen dabei helfen, die neuen Möglichkeiten zu nutzen, digital Emotionen zu wecken und Nähe zu schaffen.

5.  Interne Kommunikation 2021 braucht den Digital Workplace

Ohne die Option Remote Work hätte manch ein Unternehmen 2020 seinen Geschäftsbetrieb vollends einstellen müssen. Zudem half die Fähigkeit, Arbeit aus dem Home Office heraus zu ermöglichen, wesentlich bei der Minderung der Folgen der Pandemie und dem Wahrnehmen der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen. Für Remote Work brauchte es nicht nur die prinzipielle Bereitschaft aller Beteiligten zum Arbeiten aus dem Home Office, sondern auch eine adäquate technische Infrastruktur. Wie ein Brennglas warf die Corona-Krise ein Licht auf die Versäumnisse der Wirtschaft hinsichtlich der Etablierung produktiv einsetzbarer Digital-Workplace-Lösungen, die sowohl digitale Kommunikation als auch Kollaboration ermöglichen.

Die phasenweise Alternativlosigkeit von Remote Work und Home Office ebnete den Weg für den durchschlagenden Erfolg von Cloud-Lösungen wie Office 365 und seinem Microsoft Teams (Weiterbildungs-Tipps: Videokurs „Projekte mit Microsoft Teams steuern“ und weitere Online-Seminare zur IK bzw. der Einführung und Nutzung digitaler IK-Kanäle). Statt auf aufwendige On-Premises-Lösungen zu setzen, entschieden sich viele Organisationen für Standard-Lösungen und nutzten deren Einsatz als Chance zur Neugestaltung von Workflows und Prozessen (siehe auch Studie „Marktübersicht Digitaler Arbeitsplatz 2021“).

Diese Entwicklung wird sich fortsetzen und dazu beitragen, dass Organisationen ihre bisherigen Prozesse hinterfragen und optimieren, sodass sie sich auf das Wesentliche – ihr Geschäft – fokussieren können. Untrennbar mit dem Einsatz moderner Digital-Workplace-Lösungen verbunden: Die mobile Erreichbarkeit, Interaktivität in der Kommunikation und die feste Etablierung von Videocalls als schneller, leicht zugänglicher Kanal für Meetings und Projektbesprechungen. Umso wichtiger, da die anfängliche Euphorie rund um die Möglichkeiten im Home Office darüber hinwegzutäuschen drohte, dass in vielen Branchen Beschäftigte ohne festen PC-Arbeitsplatz arbeiten Nur wenn alle Mitarbeiter*innen einbezogen werden, kann der Idee des Digital Workplace nachhaltig zum Erfolg verholfen werden!Hinsichtlich des digitalen Arbeitsplatzes scheinen Unternehmen und ihre interne Kommunikation 2021 auf einem guten Weg zu sein, wie Reinhard Staudacher, Senior Manager Corporate Internal & Executive Communications bei BASF, zu berichten weiß: „Durch die Corona-Krise werden digitale Lösungen und Tools, für die wir zuvor die Werbetrommel rühren mussten, beinahe zum Selbstläufer. All unsere digitalen Formate und Lösungen der internen Kommunikation hatten in der Krise enorme Zuwachsraten – und sie sind mittlerweile auch bei denen angekommen, die sich zuvor hartnäckig geweigert haben, sie zu nutzen.“

6.  Digitale Fitness und ein digitales Mindset

Ein digitales Mindset lebt nicht nur vom 2020 unglaublich schnell und in der Breite gewachsenen digitalen Know-how, von einer adäquaten digitalen Infrastruktur und einer modernen Unternehmenskultur. Wichtig ist auch die Kompetenz, langfristig mit den „Risiken und Nebenwirkungen“ des Einsatzes digitaler Kollaborations- und Kommunikationslösungen umgehen zu können. Damit dies gelingt, sind beide Seiten gefordert: Mitarbeitende, deren Arbeitsalltag sich stärker als je zuvor vor und mit dem Bildschirm abspielt, und Unternehmen, die digitale Arbeit ermöglichen bzw. abverlangen.

„Cloudbasierte, digitale Arbeitsplätze und eine hybride Arbeitsorganisation sind die zwei Seiten der ‚Digitale Fitness‘-Medaille. Virtuelle Tools für die interne Zusammenarbeit wurden bereits vielerorts eingeführt. Worauf es jetzt ankommt: Eine Kultur des Vertrauens und der Stabilität zu schaffen, in der hybride Arbeitsmodelle ihre volle Wirkung entfalten können. Für Management, HR- und Kommunikationsabteilungen heißt das: Sie müssen fit in der Entwicklung hybrider Führungsmodelle und Kommunikationsmaßnahmen sein, um über diverse Kanäle (z. B. virtuelle und Präsenz-Meetings, Print-Medien, Videobotschaften, Online Communities, Chats) Sicherheit und Orientierung zu schaffen und transparent Entscheidungen zu vermitteln“, erklärt Lutz Hirsch, CEO von HIRSCHTEC.

Die Digitale Fitness von Organisationen basiert auf einem Zusammenspiel von passenden und gut durchdachten Lösungen, entsprechend geschulten Mitarbeitenden, Digitalkompetenz, Resilienz und der Fähigkeit, auch einmal „abschalten“ zu können, um die mentale Gesundheit zu erhalten (Stichwort „Digital Detox“ – siehe auch Beitrag „Digital Detox in Zeiten von Home Office und Corona“). Darüber hinaus sind Unternehmen angehalten, ihre Corporate Digital Responsibility im Blick zu behalten, um zu einer ethischen und nachhaltigen digitalen Entwicklung beizutragen (siehe „CDR Building Bloxx“ des Bundesverbands Digitale Wirtschaft). Die Berücksichtigung all dieser Aspekte wird eine große Herausforderung für die interne Kommunikation 2021 und darüber hinaus darstellen.

Caroline Nöppert, Leiterin Mitarbeiter- und Führungskräftekommunikation, Konzernmedien bei der Deutschen Bahn, berichtet hierzu aus der Praxis – und skizziert, warum auch Sie an dieser Stelle eine wichtige Aufgabe für die interne Kommunikation 2021 sieht: „Zum ersten Mal wurde 2020 – da wo es die Tätigkeiten zuließen und zulassen – flexibles Arbeiten fast flächendeckend möglich. Gelingen konnte dies beispielsweise bei uns im DB-Konzern durch eine hochperformant arbeitende DB Systel, der es gelang quasi über Nacht alle Mitarbeitenden homeofficetauglich zu machen. Doch dazu gehört noch mehr, als die rein technische Ausstattung. Menschen müssen in die Lage versetzt werden, neben der Digitalkompetenz auch die Digitalresilienz zu erlernen. Bisher war der Begriff ‚Digital Detoxing‘ für mich ein Begriff der Social-Media-Blase. Doch wo wir nun alle zunehmend mehr die Entgrenzung zwischen Arbeit und Leben erfahren, dadurch, dass das Büro in der Tasche oder zu Hause ist, müssen wir alle auch einen gesunden Umgang damit (er)lernen. Aus meiner Sicht ist es ganz klar auch eine Aufgabe des Arbeitgebers und der internen Kommunikation, Mitarbeitende zu befähigen, das individuell gesunde Maß zu finden.“

7.  KI, Chatbots und digitale Hilfestellung

Damit die Menschen sich nicht dem Takt der „Maschinen“ unterordnen müssen, sondern die digitale Welt als wertvolles Hilfsmittel und zusätzliches „Spielfeld“ für ihre Arbeit erleben können, hält die Digitalisierung selbst noch zahlreiche Neuerungen bereit, die uns die Arbeit erleichtern und diese perspektivisch wesentlich angenehmer und effizienter gestalten können.

Hierzu zählen die Möglichkeiten der Personalisierung, die uns den Überblick in einem Meer an Informationen behalten lassen und die Relevanz der Kommunikation erhöhen, genauso wie die Automatisierung standardisierter Prozesse. Allein die sekundenschnelle Beantwortung auf den ersten Blick trivial klingender Fragen wie „Wer kennt wen oder kann was im Unternehmen?“ könnte die nächste Revolution der modernen Arbeitswelt mit sich bringen. Von den Möglichkeiten der Blockchain und weiterer schwer erfassbarer Innovationen noch ganz zu schweigen. Die Digitalisierung wird dafür sorgen, dass die interne Kommunikation früher oder später ein Game Changer im Wettbewerb mit der Konkurrenz werden könnte. Vor diesem Hintergrund sollte interne Kommunikation 2021 bereits die Technologien der Zukunft genau im Blick behalten und dort, wo es geht, neue Wege beschreiten.

Dr. Volker Zimmermann, Geschäftsführer von NEOCOSMO, einem Unternehmen, dass sich aus dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz entwickelt hat und zusammen mit Partnern wie dem Hasso-Plattner-Institut in Potsdam an KI-Technologien arbeitet, ordnet die anstehende Entwicklung wie folgt ein: „Künstliche Intelligenz im Digital Workplace wird sich zur Schlüsseltechnologie in einem modernen Intranet entwickeln. KI wird helfen, die steigende Informationsüberflutung im Unternehmen zu reduzieren, indem die individuelle Passgenauigkeit und Relevanz der Informationen und Nachrichten erhöht wird. Mitarbeitende werden Empfehlungen für bestimmte Informationen, Inhalte oder Wissen erhalten. Menschliches und maschinelles Lernen werden in das Intranet integriert. Das Suchen und Finden von Wissen und Expert*innen wird über neue, dialogorientierte Interaktionsformen à la Siri oder Alexa durchgeführt werden. Eine einfache Frage werden die intelligenten Assistent*innen im Intranet der Zukunft in Sekundenschnelle beantworten können. Die Technologien stehen kurz vor der Marktreife, sie werden in 2021 industrielle Marktreife erlangen und Einzug in die Produktlösungen halten.“

8.  Professionalisierung der internen Kommunikation und ihrer Akteure

Um die Chance zu nutzen und aus dem Hintergrund zu treten, kommt es für Verantwortliche der internen Kommunikation nun darauf an, Wissen und Know-how zu sammeln, dieses selbst zu entwickeln und stets zu agieren, statt lediglich zu reagieren. Gemeinsam mit anderen Abteilungen wie HR und IT wird die interne Kommunikation 2021 nicht mehr nur die Kommunikation, sondern auch die Zusammenarbeit der Zukunft gestalten.

Andreas Lehmann, Head of Public Relations bei Jägermeister, bringt die anstehenden Herausforderungen und die wachsende Bedeutung der internen Kommunikation für den Unternehmenserfolg mit folgenden Worten auf den Punkt: „Austausch und Dialog in Unternehmen sind die Basis für jeden Erfolg und jede Kultur. Die katastrophale Krise, die die ganze Welt heimsucht, hat dies nochmal sehr deutlich gemacht. Unternehmen, denen es gelingt, auch in Zeiten von flächendeckendem Home Office eine integrierte, dialogorientierte und umfassende interne Kommunikation hinzubekommen, werden nicht nur während der Pandemie, sondern auch danach massiv von den kommunikativen Anstrengungen profitieren – geschäftlich ebenso wie kulturell. Die Corona-Krise hat die Bedeutung und den Einfluss der internen Kommunikation nochmals verstärkt.“

Wir von der SCM – School for Communication and Management werden die interne Kommunikation 2021 unterstützen, indem wir IK-Verantwortlichen mit vielfältigen Formaten neue Impulse für ihre Arbeit bieten. Schon seit über zehn Jahren ist die interne Kommunikation unsere Leidenschaft. Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr 🚀


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